Auf der Mittelmeerinsel Sizilien haben die Behörden neue Bestimmungen für unvorsichtige Touristen eingeführt: Neu ist es verboten, sich am Ätna den Lavaströmen in den oberen Bereichen auf weniger als 50 Meter zu nähern, wie "Travelnews" berichtet.
Damit reagiert der Bürgermeister der Ätna-Gemeinde Biancavilla, Antonio Bonanno, auf allzu sorglose Ausflügler, die sich jüngst wieder in großen Gruppen der derzeit aktivsten Lavazunge näherten, um dort möglichst spektakuläre Handyfotos aufzunehmen. Die Verordnung Bonannos gilt ab sofort. Ausflüge bleiben erlaubt – aber nur mit Helm, Schutzausrüstung und in Begleitung von Profis.
Die aktuell am weitesten vorangeschrittene Lavafront befindet sich auf dem Gebiet von Biancavilla, wobei es auch immer wieder zu Explosionen kommt. "Bewundern ja – herausfordern nein. Alle müssen Verantwortung übernehmen", sagte Bonanno über die Situation am aktivsten Vulkan Europas, der zwar ein außergewöhnliches Naturerbe, aber auch "eine sich ständig verändernde Realität" sei.
Der Ätna ist mit über 3300 Meter Höhe der höchste Vulkan Europas. Er bricht regelmäßig aus – sowohl mit Lavaströmen als auch mit explosiven Eruptionen. Meist verlaufen sie vergleichsweise glimpflich, da die Lava langsam fließt und Menschen rechtzeitig evakuiert werden können. Für die umliegenden Ortschaften und Städte wie Catania können Lavaströme, Ascheregen und Erdbeben jedoch erhebliche Schäden anrichten. Landwirtschaft und Infrastruktur sind besonders betroffen.