Ein völlig neuer Hotspot für Prävention, Beratung und Behandlung entsteht in Wien: Ab Ende des ersten Quartals 2026 öffnet das magnus Ambulatorium für sexuelle Gesundheit seine Türen. Getragen wird das Projekt von der Aids Hilfe Wien, gemeinsam mit Stadt Wien und den Krankenkassen ÖGK, SVS und BVAEB.
Erstmals werden hier Testung, Therapie, Prävention und psychosoziale Unterstützung unter einem Dach gebündelt – mehrsprachig, barrierearm und für alle Menschen in Wien zugänglich. Pro Jahr sollen rund 32.000 Kontakte ermöglicht werden.
"Testen, behandeln, begleiten – aus einer Hand und ohne Hürden. Mit dem Zentrum für sexuelle Gesundheit machen wir Wien sicherer, gerechter und gesundheitlich besser versorgt", betont Mirijam Hall, Vorsitzende der Aids Hilfe Wien.
Unter der medizinischen Leitung von Alexander Zoufaly fungiert das Ambulatorium außerdem als PrEP- und PEP-Referenzzentrum. Zusätzlich wird in Wien erstmals ein statistisches Kompetenzzentrum für sexuell übertragbare Infektionen (STI) eingerichtet.
Auch die Krankenkassen loben das Projekt: "Das Zentrum für sexuelle Gesundheit ist ein Leuchtturmprojekt, nicht nur für die Wiener Bevölkerung, sondern weit darüber hinaus: Als Beispiel dafür wie Prävention, Versorgung und Datenmanagement Hand in Hand gehen können, um die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern", unterstreicht Agnes Streissler-Führer (ÖGK).
Besonderes Augenmerk liegt auf Menschen, die bisher nicht oder kaum versichert sind – auch diese sollen künftig kompetente Betreuung erhalten. Gleichzeitig sollen Spitäler und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte entlastet werden.
Mit dem Namen magnus* wird an den Arzt und Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld erinnert – einen Pionier der Aufklärung, Vielfalt und diskriminierungsfreien Medizin. Architektonisch und inhaltlich verbindet das Projekt die 40-jährige Geschichte der Aidshilfe Wien mit einem modernen Zukunftsmodell.
Damit setzt die Stadt auch international ein Zeichen: Wien soll Vorreiter für integrative, barrierefreie Gesundheitsversorgung im Bereich Sexualität werden.
"Das Zentrum für sexuelle Gesundheit stellt für Österreich ein einmaliges Kompetenzzentrum dar und wird einen echten Fortschritt in der ganzheitlichen Gesundheitsversorgung der Wienerinnen und Wiener bringen", erklärt Peter Hacker, Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport.
Besonders wichtig sei der niederschwellige Zugang: "Durch dieses Zentrum wird ein möglichst früher Diagnosezeitpunkt und damit ein möglichst früher Therapiebeginn befördert, genauso wie ein positiver Umgang mit Sexualität und sexueller Selbstbestimmung."