Tierische Quälerei

Singvogelfang! Aberkennung als Weltkulturerbe gefordert

Der Österreichische Tierschutzverein fordert die UNESCO auf, dem "Singvogelfang im Salzkammergut" den Weltkulturerbe-Status wieder zu entziehen.
Heute Tierisch
25.11.2025, 11:33
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Am 30. November 2025 findet die große Verbandsausstellung der rund 500 Vogelfänger im Salzkammergut statt. Dort zeigen und prämieren sie die prächtigsten Stieglitze, Gimpel, Erlenzeisige, und Fichtenkreuzschnäbel der Region in kleinen Käfigen, die sie im Herbst gefangen haben. Ein regionales Sondergesetz erlaubt es, die Wildvögel über den langen Winter hinweg zu halten. Bis April bleiben sie eingesperrt. Die über 2.000 "Lockvögel" müssen jedoch ihr ganzes Leben in Volieren verbringen, um im Herbst ihre Artgenossen anzulocken.

Weltkulturerbe für traditionelle Tierquälerei

Im Jahr 2010 wurde die Tradition des "Singvogelfangs im Salzkammergut" von der UNESCO sogar als immaterielles Kulturerbe in der Kategorie "Wissen und Praktiken in Bezug auf Natur und das Universum" ausgezeichnet. Diese Auszeichnung dient den in Vereinen organisierten Vogelfängern seitdem als Feigenblatt für grausame Praxis, urteilt der Österreichische Tierschutzverein.

Tatsächlich ist das Fangen von Singvögeln jedoch EU-weit mit der EU-Vogelschutzrichtlinie seit 1979 wegen Tierquälerei verboten.

UNESCO ignoriert EU-Tierschutzrecht

Gestellt wurde Antrag damals von regionalen Vogelfängern, eine hochrangige Expertenkommission hatte diesen unterstützt. Die UNESCO sieht im "Singvogelfang im Salzkammergut" eine Ausdrucksform regionaler Identität, die für sie Teil des Kulturerbes Österreichs ist.

Eine Begründung dazu ist in der Broschüre "Immaterielles UNESCO-Kulturerbe" auf Seite 112 zu finden:

„Das Wissen um das Verhalten der Vögel wurde über Jahrhunderte und Generationen hinweg gesammelt und weitergegeben. Dieses Wissen führte zur Entwicklung eines eigenen spezifischen Sprachschatzes mit Begriffen wie "Grobschreier", "Guatschreier", "Hellschreier", "Bliahstieglitz" oder "Stoagimpal"“

Tierschutzverein fordert Aberkennung

Nach Ansicht der UNESCO würde das Ende dieser Tradition einen "unwiederbringlichen Verlust erfahrungsbasierten Wissens" bedeuten. Maria Walcher, Nationalbeauftragte der UNESCO im Jahr 2010, sagte bei der Überreichung des Ernennungsdekrets laut den "Oberösterreichischen Nachrichten": "Mir gefällt, was die Kinder an Wissen über Tiere und Natur aus diesem jahrhundertealten Brauchtum entnehmen können."

Der Österreichische Tierschutzverein kritisiert die Auszeichnung der UNESCO, da sie eine Praxis stützt, unter der unzählige Singvögel leiden. Er appelliert daher eindringlich an die UNESCO, die Auszeichnung "Immaterielles Weltkulturerbe" für den "Singvogelfang im Salzkammergut" wieder abzuerkennen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 25.11.2025, 11:33
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