Richtig heizen im Winter

So beeinflusst die Raumtemperatur deine Abwehrkräfte

Die kalte Jahreszeit beginnt – und mit ihr die Heizsaison. Aber Achtung: Wer falsch heizt, tut sich nichts Gutes.
Heute Life
07.10.2025, 23:00
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Wenn es draußen kühler wird und die Tage kürzer werden, verbringen wir wieder mehr Zeit in den eigenen vier Wänden – und drehen die Heizung auf. Doch hier gilt es – im Sinne der Gesundheit – ein Gleichgewicht zu wahren. Denn warme Luft trocknet die Schleimhäute (obere Atemwege, Augen) aus. Abgesehen davon, dass sich ausgetrocknete Schleimhäute unangenehm anfühlen und zu wunden Stellen und Krustenbildung in Nase und Rachen führen können, werden sie anfälliger für Krankheitserreger.

Erreger schweben länger in warmer Luft

"Je trockener die Luft ist, desto länger schweben die Partikel in der Luft, desto eher besteht die Möglichkeit, sie einzuatmen. Je feuchter die Luft, desto schneller sinken sie zu Boden", erklärt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien gegenüber "Heute". Deshalb rät der Experte zu einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 35 bis 40 Prozent, 55 bis 60 Prozent wären optimal.

Gestörte Barrierefunktion aufgrund der Austrocknung

Natürlicherweise sind unsere Schleimhäute feucht, weil sie damit eine wichtige Barriere gegen Viren und Bakterien bilden. Die Schleimhäute, insbesondere in Nase und Rachen, sind die erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger und Schadstoffe. Auf der Schleimhaut sitzen feine Flimmerhärchen (Zilien), die Schmutz, Viren und Bakterien in Richtung Rachen transportieren, wo sie unschädlich gemacht oder verschluckt werden können.

Wenn die Schleimhäute austrocknen, verlieren sie ihre Schutzfunktion, wodurch Viren und Bakterien leichter eindringen und Infektionen auslösen können. Die Flimmerhärchen können ihre natürliche Reinigungsfunktion nicht mehr richtig erfüllen, wodurch Schmutz und Erreger länger in den Atemwegen verbleiben.

Tipps für feuchte Schleimhäute

  • Regelmäßig Wasser trinken; zwei Liter täglich
  • Gute Luftfeuchtigkeit: Durch Luftbefeuchter oder Wasserbehälter an den Heizkörpern anbringen oder feuchte Wäsche aufhängen
  • Schleimhäute mittels Meersalz-Nasenspray und/oder Augentropfen feucht halten
  • Regelmäßig lüften: Mehrmals täglich für wenige Minuten stoßlüften, senkt die Luftfeuchtigkeit und beugt Schimmelbildung vor.

Auch Bewegung und Flüssigkeit spielen in der kalten Jahreszeit eine Rolle. Spaziergänge an der frischen Luft stärken das Immunsystem, viel Wasser oder Tee halten den Körper fit. Wer diese einfachen Regeln beachtet, kommt gesund und gut durch die Heizsaison.

Nicht überheizen!

Experten raten deshalb, Wohnräume nicht über 20 Grad zu beheizen, im Schlafzimmer und in der Küche genügen sogar 18 Grad, um ein behagliches Klima zu schaffen und Energie zu sparen. Für das Badezimmer werden etwa 23 °C empfohlen. Jedes Grad unter 20 °C spart Heizenergie, jedoch sollte die Temperatur nicht deutlich unter 18 °C sinken, um Schimmelbildung zu vermeiden.

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