Jedes Jahr geben vorrangig Frauen Milliarden weltweit für Anti-Aging-Produkte aus – und wozu? Unsere Gesichter bekommen immer noch Falten. Ein neuer Wirkstoff soll angeblich Abhilfe schaffen: Pterostilben. Ein Team chinesischer Forscher bewertete dessen klinische Wirksamkeit. Die Studie wurde im Journal of Dermatologic Science and Cosmetic Technology veröffentlicht.
"Unsere Ergebnisse zeigten, dass die Pterostilben-Emulsion die Elastizität und Festigkeit der Haut deutlich verbesserte und Falten, beispielsweise auf der Stirn, unter den Augen und an den Augenwinkeln, reduzierte", berichtete Zhiyuan Chen, Gründer der Guangzhou Luanying Cosmetics Co, die das Projekt finanzierte. "Außerdem hat sie die Dicke der Epidermis erhöht, Kollagen und elastische Fasern gestärkt und die Hautporen minimiert".
Aber behaupten das nicht alle Gesichtscremes? Ja – aber diese Creme wird durch eine Doppelblindstudie gestützt, die ihre Wirkungsversprechen untermauert. Während eines 28-tägigen Experiments verwendeten 31 Studienteilnehmer eine Creme auf der linken Seite ihres Gesichts und eine andere auf der rechten Seite. In der Mitte und am Ende der Studie bewerteten sie jede Seite nach Eigenschaften wie "Glätte", "Strahlkraft" und verschiedenen anderen Adjektiven, die für das Gesicht als vorteilhaft angesehen werden.
Natürlich ist das trotz Doppelblindversuch alles sehr subjektiv – also haben die Forscher Hightech-Geräte eingesetzt. Und siehe da: Die Hautelastizität verbesserte sich während der vierwöchigen Versuchsdauer um mehr als 32 %, während sich die Hautfestigkeit im gleichen Zeitraum "signifikant" verbesserte. Stirnfalten und Krähenfüße wurden um fast 14 % reduziert, während die Falten unter den Augen um 7 % reduziert wurden; die Falten, die bestehen blieben, wurden in allen drei Fällen deutlich verkleinert.
Wie erwähnt, handelt es sich um "einen relativ neuen Inhaltsstoff in Kosmetika" – obwohl er in pharmazeutischen und diätetischen Anwendungen bereits eine längere Geschichte hat. Es handelt sich um eine Verbindung, die natürlicherweise in Pflanzen wie Blaubeeren, Erdnüssen und Trauben vorkommt und offenbar eine Vielzahl positiver Wirkungen auf diese Pflanzen und auf uns Menschen hat: Es wurde unter anderem nachgewiesen, dass sie in unterschiedlichem Maße das Krebswachstum hemmt, Stoffwechselerkrankungen entgegenwirkt, das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten unterstützt und ganz allgemein den Alterungsprozess aufhält. Es liegt also nahe, dass sie auch in einer Gesichtscreme gut wirken könnte – und dieses frühe Experiment "bietet eine neue Perspektive auf die Anwendung natürlicher Verbindungen in der Hautpflegeindustrie", so der korrespondierende Autor Xueping Chen.
Das Team weist darauf hin, dass noch weitaus mehr Studien erforderlich sind, um die Wirkung des Wirkstoffs vollständig zu verstehen. Man sollte also nicht damit rechnen, dass Pterostilben-Produkte in nächster Zeit in den Regalen zu finden sein werden.