Das Positive gleich am Anfang: 85 Prozent der Österreicher geben an, es gehe ihnen mental gut, 82 Prozent halten sich sogar stabiler als der Durchschnitt.
Doch unter der Oberfläche zeigt sich ein anderes Bild: 35 Prozent fühlen sich aktuell gestresst, bei jungen Erwachsenen ist der Wert deutlich höher. Hauptursachen sind Nachrichten über Kriege und Konflikte (52 Prozent), Klimawandel und finanzielle Sorgen (je 42 Prozent). Job und Hausarbeit spielen im Vergleich eine geringere Rolle.
Auch die ständige Vernetzung wirkt sich negativ aus: 42 Prozent schaffen kaum Pausen von digitalen Medien, 30 Prozent erholen sich selbst im Urlaub nicht richtig. Rund 27 Prozent fühlen sich durch permanente Erreichbarkeit unter Druck.
Soziale Medien sind für die Gesamtbevölkerung zwar nur für 9 Prozent belastend, bei jungen Menschen liegt der Wert aber doppelt so hoch.
39 Prozent sprechen regelmäßig über ihre Psyche, jedoch glauben gleichzeitig 64 Prozent, dass man mit psychischen Problemen eher ausgegrenzt wird.
Die Mehrheit fordert aber mehr Therapieplätze, kürzere Wartezeiten und bessere Informationen – auch wenn schon jeder Zweite irgendwann eine Therapie in Anspruch genommen hat. Hotlines spielen dagegen kaum eine Rolle.
Überraschend: Ein Viertel der Befragten kann sich psychologische Beratung durch Künstliche Intelligenz vorstellen.
Andere – sogenannte Konservative und Performer – hingegen setzen auf Eigenverantwortung und meiden psychologische Unterstützung – obwohl finanzielle Hürden dort kaum bestehen, da es sich um eher traditionsbewusste Eliten und leistungsorientierte Erfolgsgruppen handelt, die Schwächen ungern zeigen.