Forscher des Children's Hospital of Philadelphia (CHOP) haben herausgefunden, dass bestimmte Lipide bzw. Fette in fettleibigkeitsfördernden Lebensmitteln auch asthmaähnliche Lungenentzündungen auslösen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Science Translational Medicine veröffentlicht.
Anlass für die Studie war ein Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit im Kindesalter und neutrophilem Asthma, einer nicht-allergischen Asthmaform, die durch mikrobielle und bakterielle Proteine ausgelöst wird. Neutrophiles Asthma ist schwieriger zu behandeln als allergisches Asthma und führt häufiger zu einem Krankenhausaufenthalt.
Die zugrundeliegenden Ursachen dieser Asthmaform waren den Forschern jedoch nicht bekannt.
Um dies genauer zu untersuchen, konzentrierten sich die Forscher auf spezialisierte weiße Blutkörperchen (Lungenmakrophagen), die die Immunfunktion bei Entzündungen koordinieren. Während Verletzung/ Erkrankung die Makrophagenfunktion verändern kann, waren die Auswirkungen bestimmter Nahrungsbestandteile unklar. In dieser Studie fanden die Forscher heraus, dass bestimmte Nahrungsfette, darunter auch solche aus verarbeiteten Lebensmitteln, die Makrophagenaktivierung in der Lunge bei Entzündungsreaktionen beeinflussen.
Im Tiermodell zeigte sich, dass eine fettreiche Ernährung mit Stearinsäure (aus tierischen Fetten und verarbeiteten Lebensmitteln; Fastfood) Entzündungen in der Lunge verstärkt, ohne Fettleibigkeit zu verursachen. Im Gegensatz dazu wirkt Ölsäure (wie es z. B. in Olivenöl enthalten ist) entzündungshemmend. Die Blockierung bestimmter Entzündungsproteine schützte vor stearinsäurebedingter Lungenentzündung. Einige Ergebnisse wurden auch bei adipösen, asthmakranken Kindern bestätigt. In ihrem Lungengewebe fanden Forschende die gleichen veränderten Immunzellen wie in den Tierversuchen.
"Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern, und je nach Asthma-Subtyp können unterschiedliche Behandlungen erforderlich sein", sagte die Co-Autorin der Studie, Dr. Lisa Young, Leiterin der Abteilung für Lungen- und Schlafmedizin am Kinderkrankenhaus von Philadelphia. "Obwohl es viele Risikofaktoren und Auslöser gibt, die mit Asthma in Verbindung gebracht werden, liefert diese Studie Hinweise darauf, wie bestimmte Nahrungsbestandteile mit einer besonders schwer zu behandelnden Form von Asthma zusammenhängen. Diese Ergebnisse sind ermutigend, da sie neue Behandlungsstrategien ermöglichen und nahelegen, dass gezielte Ernährungsumstellungen helfen können, dieser Asthmaform vorzubeugen."