Genuss

Tisch statt Tonne: Kulinarisches Upcycling für den Baum

Man kann den alten Christbaum entweder entsorgen oder auf verschiedene Weise upcyceln - unter anderem kulinarisch. Wie genau, liest du hier.

Sabine Primes
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Zuerst schmückt er unsere Wohnzimmer und ist dann vielerart weiterverwertbar. 
Zuerst schmückt er unsere Wohnzimmer und ist dann vielerart weiterverwertbar. 
Getty Images/iStockphoto

Was tun mit dem Weihnachtsbaum, wenn er seinen Dienst getan hat und ihm die trockene Heizungsluft den Garaus gemacht hat? Ein Weg wäre der zu einer Christbaumsammelstelle (HIER findest du alle Sammelstellen in Wien). Ein anderer, den Baum weiter zu verwerten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Baum ein 2. Leben zu schenken: Du kannst ihn zu Tannen-Öl als Badezusatz upcyceln oder für schöne Bastelprojekte verwenden. 

Eine - vielleicht ungewöhnliche - Option ist das Verkochen des Baumes. Prämisse: Fichten, Tannen und Kiefer können genüsslich verkostet werden, von der Eibe sollte man aber unbedingt die Finger lassen, denn die ist giftig! Ebenso sollte man bereits beim Kauf des Baumes darauf achten, dass möglichst wenige Chemikalien eingesetzt wurden, die Bäume nicht etwa gar für die bessere Optik mit Farbe besprüht wurden. Und Schwangere sollten die "Tannengerichte" nicht essen. 

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    Besonders die Ziegen haben die Christbäume zum Anknabbern gerne.
    Besonders die Ziegen haben die Christbäume zum Anknabbern gerne.
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    Als Gewürz, Tee oder Pesto 

    Tannennadeln bieten sich als Gewürz an. Denn sie verpassen Gerichten mit Pilzen oder Wild ein würziges Aroma. Am besten die Nadeln ein paar Tage trocknen lassen, in einem Mörser fein mahlen und zum Gericht geben.

    Da sie ätherische Öle und viele wichtige Vitalstoffe enthalten, eignen sich Tannennadeln auch hervorragend als Teeaufguss. Dabei kann man die Nadeln entweder samt Zweig in heißes Wasser geben oder sie vorher abtrennen und etwas quetschen, so lösen sich die Inhaltsstoffe besser im Wasser.

    Der österreichische Waldökologe und gelernte Tischler, Artur Cisar-Erlach, beschäftigt sich mit dem Geschmack von Holz und hat darüber auch ein Buch geschrieben. Besonders gut aufbereiten ließe sich die Kiefer, erzählt Cisar-Erlach dem ORF und empfiehlt ein Nadel-Pesto. Dafür die Nadeln mit Walnüssen, Parmesan, Olivenöl, Salz und etwas Wasser pürieren. "Das ergibt ein wunderbares Pesto, das man für Pasta, als Brotaufstrich oder auch als Beigabe zu gegrilltem Fleisch oder Gemüse essen kann." Anfangs sehr intensiv, verflüchtigen sich mit der Zeit die ätherischen Öle. Dadurch werde der Geschmack milder, erzählt der Baumgourmet. Gleiches gilt für den Baum selbst. Je trockener die Nadeln, desto weniger intensiv schmecken sie. Sogar Kekse hat der Holzkundige aus seinem Christbaum schon gebacken. 

    Festtagsschmaus für Elefanten

    Kulinarisch verwertet werden Christbäume auch anderweitig: Jedes Jahr bekommen die Schönbrunner Elefanten zu Jahresbeginn ein Festessen der besonderen Art: Der Christbaum, der am Kultur- und Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn als prächtige Zierde gedient hat, wird fachmännisch gefällt, zerkleinert und in den Tiergarten transportiert. Aber nicht nur die Elefanten in Schönbrunn kommen in den Genuss der Bäume: Hier werden die Christbäume nach Weihnachten gegessen.