Ein US-Bürger wurde in Dresden mit einem Messer schwer verletzt, weil er Zivilcourage zeigte: Der 21-Jährige soll eingeschritten sein, als aus einer Gruppe heraus zwei Männer Frauen in der Straßenbahn belästigt haben, teilte die Polizei in der sächsischen Landeshauptstadt mit. Bei der anschließenden Auseinandersetzung sei der US-Amerikaner durch einen der Täter mit dem Messer verletzt worden.
Wenig später konnte die Polizei einen Mann mit syrischer Staatsbürgerschaft festnehmen. Er soll an der Tat beteiligt gewesen sein. Ob er der Messerstecher ist, ist noch unklar. Ein weiterer Mann ist flüchtig.
Laut "BILD" geschah die Attacke gegen 0.25 Uhr in der Straßenbahnlinie 7 in Richtung Dresden-Gorbitz. Bei der Haltestelle am berühmten Goldenen Reiter belästigten laut Polizei "zwei Männer aus einer Gruppe heraus weibliche Fahrgäste". Wie Polizeisprecher Lukas Reumund zu "BILD" bestätigt, flüchteten zunächst zwei Täter vom Tatort. Der schwer verletzte US-Bürger kam mit der Ambulanz ins Spital.
Die alarmierte Polizei konnte 700 Meter weiter an einer anderen Haltestelle einen Tatverdächtigen festnehmen. Er war mutmaßlich mit einem Leih-Scooter geflohen. Der Polizeisprecher gibt an: "Wir ermitteln gegen ihn und den noch Unbekannten unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung." Die Tatwaffe sei allerdings verschwunden.
Nachdem er die Nacht in Polizeigewahrsam verbracht hatte, wurde er am Sonntag freigelassen. Der 21-jährige Syrer ist bereits wegen Gewalt- und Diebstahlsdelikten bekannt. Die Staatsanwaltschaft entschied über seine Entlassung, nannte jedoch bisher keine Gründe. Eine Stellungnahme steht aus.
Auf Bildern vom Tatort sind auf dem Boden des Straßenbahnwaggons Blutspuren zu sehen, zudem liegen zwischen leeren Flaschen und Pizzakartons Taschentücher am Boden, mit denen Helfer offenbar versucht hatten, die Blutung beim US-Bürger zu stoppen.
Die Aufnahmen aus der Überwachungskamera der Straßenbahnlinie werden nun gesichert. Die Polizei sucht aber weiter Zeugen der Tat.