Das Christkind bleibt auch heuer brav – trotz Teuerung und Krisenstimmung. Laut Handelsforschern der Linzer Johannes-Kepler-Universität wird in Österreich zu Weihnachten sogar ein bisschen mehr Geld für Geschenke ausgegeben als im Vorjahr. Rund 2,35 Milliarden Euro wollen Herr und Frau Österreicher heuer in Packerl unterm Baum stecken, 2023 waren es 2,33 Milliarden. Heißt: Beim Schenken wird nicht gespart, auch wenn es sonst überall zwickt.
Die Forscher vom Institut für Handel, Absatz und Marketing haben für ihre Prognose mehr als 1.000 Menschen zwischen 16 und 74 Jahren befragt und kommen zu dem Schluss: Trotz trüber Aussichten würden die Menschen am Schenken festhalten – und zwar "nicht aus Übermut, sondern weil dieses Ritual Orientierung und Nähe stiftet", so die Studien-Autoren. Hinzu käme: "Wenn selbst in angespannten Zeiten die weihnachtliche Konsumbereitschaft nicht kippt, deutet das auf eine Stabilisierung hin, die über die Feiertage hinausreichen könnte."
Spannend ist aber, wo das Christkind einkauft. Im klassischen Geschäft in der Stadt oder im Einkaufszentrum bleibt der Großteil des Umsatzes stabil: Rund 1,87 Milliarden Euro sollen in den stationären Handel fließen. Wirkliches Wachstum gibt es vor allem online. Die Ausgaben im Netz steigen laut Studie von etwa 460 auf rund 480 Millionen Euro. Doch dort klingeln die Kassen nicht unbedingt bei heimischen Händlern. Mehr als die Hälfte der Online-Gelder wandert laut Umfrage zu internationalen Anbietern – vor allem solchen in Asien.
Rund 20 Prozent der Befragten planen, heuer Weihnachtsgeschenke bei der chinesischen Ramsch-Plattform Temu zu bestellen, zehn Prozent wollen bei Shein zuschlagen. Besonders deutlich ist der Trend bei den Jüngeren: In der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen würden bereits rund 30 Prozent für Geschenke zu Shein greifen.