Ermittlungen gegen Sender

Türkei stellt TV-Sender unter Staatskontrolle

Betrug und Geldwäsche – eine Holding in der Türkei soll in kriminelle Machenschaften verwickelt sein. Das hat auch Auswirkungen auf die Medien.
11.09.2025, 14:39
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Die türkischen Behörden haben einen der größten Fernsehsender des Landes im Rahmen von Ermittlungen wegen Betrugs, Steuerhinterziehung und Geldwäsche unter staatliche Kontrolle gestellt.

Der Fernsehsender Habertürk sei als eine von 121 Firmen der Unternehmensgruppe Can Holding beschlagnahmt und dem staatlichen Einlagensicherungsfonds TMSF unterstellt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag.

Unternehmen wird Betrug und Geldwäsche vorgeworfen

Die Staatsanwaltschaft im Istanbuler Stadtbezirk Küçükçekmece warf den Unternehmen vor, in Betrug, Geldwäsche und Steuervermeidung verwickelt zu sein.

Habertürk gilt wie viele Medien in der Türkei als regierungsnah und unterstützt Präsident Recep Tayyip Erdogan weitgehend. Der Kanal sendete am Donnerstagmorgen zunächst regulär weiter.

Zehn Haftbefehle gegen Verdächtige

Die Staatsanwaltschaft erklärte, Ermittler hätten festgestellt, dass "große Summen unbekannter Herkunft über Firmen im Besitz der Can Holding eingebracht und anschließend zwischen den Unternehmen verschoben wurden, um die Herkunft der Gelder zu verschleiern". Zudem seien Dokumente gefälscht worden, um Steuerzahlungen zu minimieren.

Gegen zehn Verdächtige, darunter ranghohe Führungskräfte von Can Holding, wurden Haftbefehle erlassen. Die Can Holding ist nicht nur in der Medienbranche tätig, sondern auch in Bildung, Energie, Hotelwesen, Gesundheit, Bau und Logistik.

Im Pressefreiheitsindex 2024 von Reporter ohne Grenzen belegte die Türkei Platz 158 von 180 Ländern. Die Organisation erklärte, rund 90 Prozent der türkischen Medien stünden unter direktem oder indirektem Einfluss der Regierung.

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