Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seinem russischen Kollegen Wladimir Putin versichert, dass die Türkei einen Friedensprozess für die Ukraine unterstützt. Laut dem türkischen Präsidialbüro am Mittwoch hat Erdogan zu Putin gesagt, dass sich die Türkei "seit Kriegsbeginn aufrichtig um einen gerechten Frieden bemüht und unterstütze in diesem Zusammenhang Ansätze zur Herstellung eines dauerhaften Friedens unter Beteiligung aller Kriegsparteien".
Putin wiederum hat sich bei Erdogan bedankt, weil die Türkei als "Gastgeber von Friedensgesprächen" aufgetreten ist, hieß es weiter aus Ankara. In Istanbul haben seit Mai drei Gesprächsrunden zwischen Unterhändlern aus Russland und der Ukraine stattgefunden. Zwar gab es dabei keine Einigung auf eine Waffenruhe, aber die beiden Seiten haben sich zumindest auf einen Austausch von Kriegsgefangenen verständigt.
Die Türkei hält seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gute Kontakte zu beiden Ländern. Das Nato-Land hat zwar Waffen an die Ukraine geliefert, beteiligt sich aber nicht an den westlichen Sanktionen gegen Russland. Gleichzeitig betont Ankara immer wieder, dass die territoriale Integrität der Ukraine gewahrt werden muss, besonders was die Rückgabe der seit 2014 russisch besetzten Halbinsel Krim betrifft. Auf der Krim lebt die muslimische Minderheit der Krimtataren.
In den letzten Tagen haben die internationalen Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs wieder an Tempo gewonnen. Am Freitag hat US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Putin im US-Bundesstaat Alaska zu Gesprächen getroffen. Am Montag sind der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und mehrere europäische Spitzenpolitiker für Gespräche mit Trump nach Washington gereist. Als wichtiger Streitpunkt gilt dabei die Frage nach möglichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine, damit es nicht wieder zu russischen Angriffen kommt.