Seit Anfang des Vorjahres gibt es in Österreich ein bundesweites Stechmücken- und Zecken-Monitoring. Ziel ist die Überwachung von neu auftretenden Krankheitserregern.
Das vorläufige Ergebnis: Mit 2.650 Zecken wurden heuer bis 20. Juni schon fast doppelt so viele der Tiere bei der AGES abgeliefert wie im gesamten Vorjahr. Die meisten stammten aus Niederösterreich (40 Prozent), gefolgt von Oberösterreich (19,8 Prozent) und der Steiermark (17,4 Prozent).
Jetzt kommen bittere Nachrichten aus dem Linzer Kepler Klinikum (KUK): Vier junge Patienten werden derzeit dort behandelt. Zwei von ihnen hatten sichtbare Entzündungsherde im Gehirn – die Folge: eine Nacken- und Armschwäche. Die Kinder brauchen eine physiotherapeutische Betreuung.
"Wir rufen alle Eltern dringend dazu auf, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen", betont KUK-Kinderärztin Ariane Biebl. Falls noch keine Immunisierung vorhanden ist, brauche es eine. Auch der Vater eines betroffenen Mädchens schließt sich dem Aufruf an.
FSME wird meistens von Zecken übertragen, aber nicht jeder Stich endet mit einer Ansteckung. Drei bis 28 Tage – im Schnitt acht Tage nach dem Stich einer infizierten Zecke – können grippeartige Symptome, Erbrechen, Schwindelgefühl und leichtes Fieber auftreten.
Nach einer rund einwöchigen Phase ohne gröbere Beschwerden kann das Nervensystem befallen werden. Die Zeichen: Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Schwindel sowie Konzentrations- und Gehstörungen. Bei etwa einem Drittel der Erkrankten treten außerdem Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auf. Es bleiben Behinderungen.
In etwa ein Prozent der Fälle mit neurologischen Symptomen führt die Infektion zum Tod. Eine ursächliche Behandlung von FSME ist nicht möglich.
