Aufgrund der Missachtung europäischer Gesetze haben Datenschützer in mehreren EU-Staaten Beschwerden gegen mehrere chinesische Konzerne eingereicht – darunter TikTok, AliExpress und WeChat. Alle drei Unternehmen hätten es versäumt, ihren Nutzern sämtliche gesammelten Daten zur Verfügung zu stellen, teilte die Wiener NGO noyb von Datenschützer Max Schrems am Freitag mit.
"Tech-Unternehmen lieben es, so viele Daten wie möglich über ihre Nutzer zu sammeln, weigern sich aber vehement, ihnen vollen Zugang im Einklang mit dem EU-Recht zu geben", so noyb-Juristin Kleanthi Sardeli.
Die meisten Unternehmen erfüllen die Vorgaben der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), indem sie es Nutzern ermgölichen, ihre eigenen Daten herunterzuladen. Bei AliExpress und TikTok seien die Informationen unvollständig, bei TikTok zudem unstrukturiert. WeChat ignorierte die Anfrage vollständig.
Die Organisation hat deshalb drei Beschwerden bei den Datenschutzbehörden in Belgien, Griechenland und den Niederlanden eingereicht. Zudem wird eine Verwaltungsstrafe von bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes gefordert. Bei AliExpress würde das beispielsweise 147 Millionen Euro (bei einem Jahresumsatz von 3,68 Milliarden Euro) ausmachen.
Das aktuelle Verfahren steht im Zusammenhang mit einer früheren Beschwerde gegen zahlreiche chinesische Unternehmen wegen angeblich illegaler Datentransfers. Die Onlinehändler Temu und Shein sowie der Handyhersteller Xiaomi stellen ihren Nutzern inzwischen zusätzliche Informationen zur Verfügung.