Vorfälle in Strasshof

Verwechslung – Wende nach Rauferei vor Schule

Falsche Infos ließen Familie H. in Strasshof glauben, bei Familie B. handle es sich um Angehörige des Frauenkillers von 2023. Ein Streit entbrannte.
Victoria Carina  Frühwirth
30.07.2025, 07:30
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In Strasshof (Bezirk Gänserndorf) kam es im Juni zu einer Schlägerei vor der Schule zweier Großfamilien. Später kamen Informationen ans Licht, es handle sich bei den Familienclans um Täter- und Opfer-Angehörige einer schrecklichen Bluttat 2023.

Eine 33-Jährige wurde damals von ihrem 36-jährigen Ex-Partner regelrecht hingerichtet – vor den Augen der gemeinsamen Tochter (9).

Familienstreit über Generationen?

Ersten Berichten zufolge hieß es, Ende Juni soll vor der Mittelschule in Strasshof zwischen ebenjenen Familien aus 2023 ein Streit in nächster Generation entfacht worden sein. Kinder, Eltern und sogar Großeltern sollen gewalttätig geworden sein, auch ein Baseballschläger sei vor Ort einsatzbereit gewesen.

„Die Großmutter der Familie H. lebt in dem Wahn, dass meine Mandanten in den Mord im Jahr 2023 verwickelt wären.“
Lukas LeszkovicsRechtsanwalt der Familie B.

Am Ende hätte es 15 Anzeigen geregnet, sechs Familienmitglieder mussten im Krankenhaus verarztet werden. "Heute" berichtete am 20. Juli ebenso von diesen Gewaltexzessen: "Wie ein Polizeisprecher gegenüber ORF NÖ bestätigte, waren an der Rauferei dieselben Familien beteiligt wie bei der Bluttat im Oktober 2023."

Anwalt klärt über Missverständnis auf

Wie der Anwalt einer der Parteien, Lukas Leszkovics, gegenüber "Heute" erklärt, handelt es sich bei dem Zusammenhang von Schulstreit und Frauenmord um ein Missverständnis. Zwar habe es den Konflikt Ende Juni tatsächlich vor dem Schulhof gegeben; die Situation sei aber ganz anders abgelaufen:

"An diesem Tag wollte meine Mandantin B. ihre beiden minderjährigen Kinder von der Schule abholen. Als sie vor der Schule mit ihrem dritten, wenige Monate alten Kind auf dem Arm wartete, kamen Mitglieder der Familie H. auf meine Mandantin zu, beschimpften sie, rissen sie an den Haaren, schlugen sie auf den Kopf und traten sie, während sie ihr Kind schützen wollte. Auch die neunjährige Tochter meiner Mandantin wurde geschlagen."

Falsche Feinde

Warum Mitglieder des Familienclans H. die Familie B. so anfeinden würden? Rechtsanwalt Leszkovics hat eine Vermutung: "Die Großmutter der Familie H. lebt in dem Wahn, dass meine Mandanten in den Mord im Jahr 2023 verwickelt wären, was aber nicht der Fall ist. Sie lässt sich aber von diesem Irrglauben nicht abbringen."

Ursprung des sichtlich aufgeladenen Konflikts ist der Nachname der Familie B., wie deren Anwalt mutmaßt: "Der Mörder im Jahr 2023 trug zufälligerweise denselben Familiennamen wie meine Mandanten, die mit diesem aber weder verwandt noch verschwägert noch bekannt oder befreundet sind." Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

{title && {title} } VF, {title && {title} } Akt. 30.07.2025, 08:04, 30.07.2025, 07:30
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