Umfrage enthüllt

Viele Webseiten für Österreicher zu kompliziert

Digitale Barrieren frustrieren vor allem junge Nutzer – 49  Prozent der Gen Z steigen aus, wenn Webseiten schlecht bedienbar sind.
Digital  Heute
19.09.2025, 21:34
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Wer glaubt, Barrierefreiheit im Netz sei nur für ältere Menschen oder Personen mit Behinderung relevant, liegt falsch: Gerade die Generation Z legt enormen Wert auf einfache, verständliche und mobile-optimierte Websites.

Denn wie eine aktuelle Studie von AccessiWay zeigt, bricht fast jeder Zweite der 15- bis 31-Jährigen Online-Käufe oder Suchvorgänge ab, weil die Website schwer zu lesen, hören, bedienen oder verstehen ist. Die Gen Z bricht damit häufiger Online-Käufe und Online-Suchen aufgrund von digitalen Barrieren ab als die Millennials (38 Prozent) oder die Babyboomer (41 Prozent).

"Die Gen Z hat hohe Ansprüche an digitale Inhalte. Sie verliert rasch das Interesse, wenn Websites unübersichtlich gestaltet sind. Vielen österreichischen Unternehmen ist nicht bewusst, wie groß der Verlust an potenziellen Kund:innen durch fehlende Barrierefreiheit ist", erklärt Paul Anton Mayer, Chief Growth Officer bei AccessiWay.

Jeder Zweite hat Schwierigkeiten

Die Gen Z ist damit aber nicht allein. Generell hat mehr als die Hälfte der Österreicher (53 Prozent) Schwierigkeiten bei der Nutzung von Webseiten, Apps oder Online-Shops. Die größten Hürden sind ablenkende Werbung oder Pop-ups (38 Prozent), gefolgt von verwirrender Navigation (31 Prozent) und langen Ladezeiten (29 Prozent).

Die AccessiWay-Studie fand zudem unterschiedliche Herausforderungen für jede Generation. Zu kleine Schriften sind die größte Barriere für Babyboomer (29 Prozent). Eine fehlende Struktur erschwert die Nutzung vor allem für Millennials (25 Prozent) und mit einer verwirrenden Navigation kann die Gen X (37 Prozent) am schlechtesten umgehen. Auch lange Ladezeiten frustriert die Gen X, aber auch die Gen Z (jeweils 34 Prozent).

Zur Barrierefreiheit verpflichtet

Dabei sind heimische Unternehmen durch das Barrierefreiheitsgesetz eigentlich dazu verpflichtet, dass ihre Webseiten für alle Menschen zugänglich sind. Demnach muss eine Seite zahlreiche Kriterien erfüllen, um als barrierefrei zu gelten. Dazu zählt unter anderem, dass die Navigation ohne Maus möglich sein muss oder dass ein ausreichender Kontrast das Lesen erleichtert.

Rückenwind für das Barrierefreiheitsgesetz gibt es laut der AccessiWay-Studie aus der breiten Bevölkerung: 82 Prozent der Österreicher geben an, dass ihnen die Barrierefreiheit digitaler Angebote wichtig ist – ein deutliches Signal für Wirtschaft und Politik.

"Dringender Aufholbedarf"

"In Österreich gibt es beim Thema digitale Barrierefreiheit dringenden Aufholbedarf. Derzeit erfüllen erst 2 Prozent der Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben, die meisten Websites sind nach wie vor nicht für alle Nutzer:innen uneingeschränkt zugänglich", analysiert Paul Anton Mayer.

"Digitale Barrierefreiheit ist längst nicht nur eine soziale Pflicht, sondern bietet enormes wirtschaftliches Potenzial. Unternehmen, die ihre digitalen Angebote zugänglich gestalten, erschließen neue Zielgruppen, steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit und profitieren von einer verbesserten User Experience für alle", so Mayer.

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