Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter aus und versetzt die Behörden in Alarmbereitschaft. In Brandenburg ordneten die Behörden nach Angaben vom Sonntag die Tötung von rund 130.000 Enten und Hühnern in zwei infizierten Mastbetrieben an. In vielen Bundesländern wurden zudem Schutzmaßnahmen verschärft, darunter Überwachungszonen und Stallpflichten für Geflügelhalter.
Im Landkreis Märkisch Oderland wurden die Erreger in einem Entenmastbetrieb mit rund 80.000 Tieren und einem Masthähnchenbetrieb mit rund 50.000 Tieren nachgewiesen, teilte das Landratsamt in Seelow mit. Das Veterinäramt entschied daraufhin in Abstimmung mit den zuständigen Stellen, die betroffenen Tiere aus Tierschutz- und gesundheitlichen Gründen zu entfernen.
Die Vogelgrippe H5N1 ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem über direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln übertragen wird und damit Geflügelhaltungen bedroht. Das für Tiergesundheit zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bewertet das Risiko derzeit als hoch.
Eine Übertragung des Virus auf Menschen ist zwar grundsätzlich möglich, das Risiko für die Bevölkerung gilt nach Angaben des FLI derzeit jedoch als gering. Behörden empfehlen dennoch, den Kontakt zu kranken oder verendeten Tieren vorsorglich zu vermeiden. Hauptsächlich werden wirtschaftliche Schäden in der Geflügelhaltung befürchtet.
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) warnte bereits vor möglichen Engpässen bei Eiern und Geflügelfleisch, sollte das Virus nicht effektiv eingedämmt werden. "Wir brauchen jetzt eine Debatte über Impfstrategien, EU-weite Anpassungen im Tierseuchenrecht und Klarheit für den internationalen Handel", erklärte ZDG-Präsident Hans-Peter Goldnick am Samstag.