Virologin spricht Klartext

"Wir müssen damit leben" – Frankenstein-Corona ist da

Das Coronavirus fegt neben den klassischen Erkältungsviren wieder durchs Land, die Krankenstände nehmen zu. Wer sich jetzt schützen sollte.
Heute Life
20.10.2025, 20:28
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Ob in der Arbeit, in der Schule, unter Freunden oder innerhalb der eigenen Familie: Viele leiden derzeit unter Schnupfen, Husten, Halsschmerzen – oder sogar Fieber und liegen flach. Die Krankenstandszahlen haben zugenommen. Dafür sorgen in erster Linie die klassischen Erkältungsviren (Rhinoviren), die das Infektionsgeschehen derzeit "noch" dominieren – aber auch das Coronavirus.

19 Prozent aller nachgewiesenen Atemwegsviren im Sentinelsystem sind derzeit Covid-Viren, die von der Variante XFG "Stratus" mit dem Spitznamen "Frankenstein" dominiert werden. Allerdings ist ihr rasanter Anstieg zuletzt ins Stocken geraten. "Wir befinden uns aktuell auf in einer Plateauphase einer moderaten Corona-Welle - deren Peak noch lange nicht erreicht ist", erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien im "Heute"-Gespräch.

"Frankenstein" – ein Mix aus mehreren Varianten

Warum die Viruslinie XFG nicht nur "Stratus", sondern auch "Frankenstein" genannt wird, ist schnell erklärt. Sie setzt sich, wie das Monster aus dem bekannten Film, aus unterschiedlichen Teilen anderer Varianten zusammen - genauer gesagt aus den beiden Omikron-Subvarianten LF.7 und LP.8.1.2. Wobei es sich dabei um kein Alleinstellungsmerkmal handelt, da sich zuletzt alle neuen Corona-Varianten aus Teilen vorhergehender Viruslinien zusammensetzten. Sprich, sie sind alle Rekombinanten.

Sonst hat "Frankenstein" jedoch laut Redlberger-Fritz kein besonders charakteristisches Kennzeichen - auch nicht in Bezug auf die Symptome. Dass die Variante vor allem für Heiserkeit sorgen würde, aber sie noch nicht gehört. "Die Symptome können sehr unterschiedlich sein, von Schnupfen oder leichtem Halskratzen bis hin zu einem schweren Infekt und Hospitalisierungen. Ein Leitsymptom konnte man noch nicht identifizieren", so die Virologin.

Wer sich schützen sollte

Derzeit gibt es zudem keine Hinweise darauf, dass "Stratus" zu schwereren Krankheitsverläufen führt als frühere Omikron-Varianten. "Es gibt momentan wenige Fälle, die eine Spitalsaufnahme erfordern." Das liege daran, dass nahezu alle Menschen in Österreich schon mindestens einmal mit dem Virus in Kontakt waren oder bereits geimpft sind.

„Das Virus wird jedes Jahr im Herbst wieder auftauchen.“

Entsprechend wäre für die breite Bevölkerung auch kein besonderer Schutz vor dem Virus mehr erforderlich. "Wenn es um die Maske geht, ist diese hoch vulnerable Gruppen weiterhin zu empfehlen, aber allen anderen werden einfach damit leben müssen. Das Virus wird jedes Jahr im Herbst wieder auftauchen." Es handle sich nun um keine Pandemie mehr, sondern um eine Epidemie, ebenso wie die alljährliche Grippe. "Wir müssen damit leben und es muss uns bewusst sein, dass wir ins in Gesellschaft nun einmal anstecken können."

{title && {title} } red, {title && {title} } 20.10.2025, 20:28
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