Die Staatsanwaltschaft in Halle ermittelt gegen den als "Anzeigenhauptmeister" bekannten Mann, berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung". Es gibt ein Verfahren und zwei Vorwürfe gegen ihn, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Niclas M. wurde 2024 mit unzähligen Anzeigen wegen Falschparkens bekannt.
Konkret wird Niclas M. ein mutmaßlicher Verstoß gegen das Waffengesetz sowie Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen vorgeworfen. Bei einer Verurteilung droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.
In einem Instagram-Video verbrennt M. einen Koran. "Ah, tut das gut", hört man ihn im Clip sagen. Dabei spielt er das NS-Marschlied "Erika" ab und spritzt Spiritus auf das brennende Buch. In einem anderen Video posiert M. mit einem Gegenstand, der wie eine Pistole aussieht. Dazu sagte er: "Allahu Akbar. Ich bin das höchste Wesen im Universum."
M. geht nach eigenen Aussagen davon aus, dass die Ermittlungen gegen ihn eingestellt werden. "Was ich im Internet teile, mache ich bewusst – um zu provozieren", sagt M. Seine Taten haben seiner Meinung nach keine strafrechtliche Relevanz.
Am Dienstag (25. November) wurde eine Durchsuchung an der Meldeadresse des Beschuldigten durchgeführt, sagt die Staatsanwaltschaft weiter. Der Beschuldigte sei dabei nicht angetroffen worden. Der 19-Jährige habe sich später selbst bei der Polizei gemeldet und dabei eine Spielzeugpistole abgegeben. "Es ist denkbar, dass es sich dabei um den pistolenähnlichen Gegenstand aus dem Video handelt", so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Eigentlich kündigte M. im Februar das Ende seiner "Karriere" an. "Mein Ziel war es, möglichst viel Geld zu verdienen. Es hat sich definitiv gelohnt." Laut eigener Aussage soll er mittlerweile Millionär sein. "Den Blutdruck der Bevölkerung in die Höhe zu treiben, hat mir auch sehr Spaß gemacht!"