Hohe Krankenhauskosten

"War naiv!" 17.000-Euro-Rechnung für sieben Impfungen

Aus Angst vor einer Tollwut-Erkrankung ließ sich eine Touristin in den USA behandeln. Die Krankenhauskosten trafen sie aus heiterem Himmel.
Newsdesk Heute
07.08.2025, 19:54
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Diese Reise kam Erica Kahn teuer zu stehen. Sie war im letzten August außerhalb der Glen Canyon National Recreation Area in Arizona um Fotos zu schießen, als ihr einige Fledermäuse auffielen. Die ehemalige Biomedizintechnikerin fotografierte weiter, als plötzlich eine der Fledermäuse zwischen ihrem Gesicht und der Kamera steckenblieb. Die Touristin schrie auf und Teile der Fledermaus blieben einige Sekunden in ihrem Mund stecken.

Ihr Vater, ein Arzt, riet ihr daraufhin sofort eine Tollwutbehandlung zu beginnen, obwohl Erica nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob sie gebissen wurde. Die Tochter hörte auf ihren Vater und schloss online eine Krankenversicherung ab, bevor sie ins Krankenhaus ging. Sie dachte, die Versicherung würde für die Tollwutimpfungen aufkommen, die sie in Kliniken in Flagstaff, Colorado, Arizona und Massachusetts erhielt.

17.000 Euro Arztrechnung

Das Entsetzen war ihr aber ins Gesicht geschrieben, als die Rechnung eintraf. Die vier Behandlungseinrichtungen verlangten in Summe über 17.000 Euro. Sie hatte vier Dosen Tollwutimpfung und drei Immunglobulin-Spritzen erhalten, um die Antikörper gegen das ansonsten tödliche Virus zu erhöhen.

Es stellte sich aber heraus, dass die abgeschlossene Versicherung eine 30-tägige Wartezeit vorsah. Die Touristin hatte davon keine Ahnung: "Ich dachte, es muss ein Fehler gewesen sein", sagte sie den lokalen Medien. "Ich schätze, ich war naiv." Die Urlauberin war im Vormonat entlassen worden und wollte mit einer neuen Krankenversicherung warten, bis sie einen neuen Job hat. Sie konnte erfolgreich einen Teil der Behandlungskosten herunterhandeln, schuldet den Spitälern aber immer noch Tausende Euros.

„Eigentlich ist es eine ziemlich lustige Geschichte – wenn da nicht die schreckliche Arztrechnung gewesen wäre“
Erica Kahnüber die Fledermaus-Geschichte und ihre Folgen

4.000 Tollwutfälle im Jahr

Auf den Vorfall blickt sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Ich weiß jetzt, wie Fledermäuse schmecken. Es ist ein erdiger, süßer Geschmack", scherzte sie gegenüber KFF. "Eigentlich ist es eine ziemlich lustige Geschichte – wenn da nicht die schreckliche Arztrechnung gewesen wäre, die dazugehörte."

In den USA werden laut der US-Gesundheitsbehörde "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC) jährlich ungefähr 4.000 Tollwutfälle gemeldet. Weniger als zehn Menschen sterben jährlich an dem Virus. Über 90 Prozent der Tollwutfälle werden schätzungsweise von Stinktieren, Füchsen, Waschbären und Fledermäusen verursacht.

{title && {title} } red, {title && {title} } 07.08.2025, 19:54
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