Gehst du selbst im Winter selten ohne Sonnenbrille aus dem Haus, ist die Sonnenblende in deinem Auto fast immer heruntergeklappt und bei grellem Licht reagierst du im ersten Moment wie ein Vampir? Dann stehen die Chancen gut, dass du blaue oder grüne Augen hast. Denn die sind tatsächlich lichtempfindlicher als die braune Variante. Es gilt – je dunkler, desto besser bist du gegen Sonneneinstrahlung gewappnet.
Während die hellen Varianten in Nord- und Mitteleuropa keine Seltenheit sind, sieht das mit Blick auf die Weltbevölkerung anders aus. Nur acht Prozent haben blaue Augen, grüne Augen kommen nur bei zwei Prozent der Menschheit vor – das macht Grün zur seltensten Augenfarbe.
Grund für die Abwandlungen sind übrigens nicht etwa andere Farbpigmente, sondern einfach weniger Melanin. Das braune Farbpigment, das auch für die Farbe unserer Haut zuständig ist, färbt die Augen dunkel, je mehr davon vorhanden ist. Wird es weniger, ändert sich durch den Lichteinfall in die Iris die Farbe, die wir stattdessen wahrnehmen. Blaue Augen haben am wenigsten Melanin, grüne Augen haben einen mittleren Melaningehalt.
Vermutlich ist dir auch schon aufgefallen, dass Menschen mit dunklerer Haut seltener einen Sonnenbrand bekommen. Das liegt daran, dass Melanin in größerer Menge bis zu einem bestimmten Grad vor Sonneneinstrahlung schützt. Aus dem gleichen Grund stört die strahlende Sonne Personen mit dunklen Augen so viel weniger.
Übrigens: Ursprünglich hatten alle Menschen auf der Welt braune Augen. Dass es überhaupt blauäugige Menschen gibt, liegt an einer genetischen Mutation – also einer zufälligen Veränderung –, die vor 6000 bis 10.000 Jahren bei einer einzelnen Person auftrat. Die Forschung geht heute davon aus, dass alle Menschen mit blauen Augen auf diesen einen Vorfahren zurückgehen.