700-Millionen-Projekt

Wasserstoff-Offensive! Startschuss für OMV-Mega-Anlage

Um rund 700 Millionen Euro entsteht im niederösterreichischen Bruck an der Leitha ab sofort eine der größten Wasserstoff-Produktionsanlagen Europas.
Team Wirtschaft
30.09.2025, 09:39
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

In Bruck an der Leitha (NÖ) ist am Montag der Startschuss für den Bau der größten Wasserstoffanlage Österreichs und der dem Vernehmen nach fünftgrößten Europas gefallen. Mehr als 700 Millionen Euro sollen in das Mega-Vorhaben fließen.

"Ich spüre heute hier unglaublich viel Kraft und Power. Diese Kraft und Power werden wir brauchen, denn unsere Wirtschaft und Industrie befinden sich in einem Transformationsprozess", begrüßte NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner den Bau der Öko-Produktionsanlage. Dabei gehe es darum, die Umweltauswirkungen zu verringern und die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Verbunden damit sei aber auch eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, so Mikl-Leitner.

"Bedeutender Tag für die OMV"

OMV-Boss Alfred Stern sprach von einem "bedeutenden Tag für die OMV, Österreich und Europa". "Wir legen gemeinsam den Stein für eine der größten und nachhaltigen Elektrolyseanlagen Europas. Damit wollen wir den Weg in eine klimaneutrale Zukunft und für nachhaltige Mobilität möglich machen", meinte Stern.

22-Kilometer-Pipeline bis Schwechat

Die Anlage werde, so OMV-CEO Stern, Ende 2027 in Betrieb gehen und dann rund 140 Megawatt Leistung bringen. "Damit erzeugen wir bis zu 23.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr und leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Reduktion unserer CO₂-Emissionen." Der Wasserstoff werde durch eine 22 Kilometer lange Pipeline direkt in die Raffinerie Schwechat geliefert und dort einen Teil des Bedarfs decken.

Gesamtes Engineering passiert in Wien

Auch die für die Umsetzung verantwortlichen Partner Siemens Energy und Strabag betonten die Bedeutung des Vorhabens. Besonders stolz sei man laut Siemens-Chef Ales Presern auf die österreichische Wertschöpfung. Denn – das gesamte Engineering passiere in Wien. Das sei ein starkes Zeichen für den Standort und die Innovationskraft der heimischen Experten.

Strabag-Vorstand Stefan Kratochwill wiederum sieht im Wasserstoff nicht nur eine Energiequelle, sondern gleich auch ein neues Geschäftsfeld: "Der Bau von Anlagen dieser Größe macht mich stolz." Es brauche, so Kratochwill, Leutturmprojekte wie dieses, um den Umstieg auf erneuerbare Energie zu schaffen.

Öko-Energie für Wasserstoff-Produktion

Technisch punktet der Standort vor allem mit seiner Nähe zum Umspannwerk Sarasdorf. So kann überschüssiger Strom aus Wind- und Sonnenenergie für die Wasserstoff-Herstellung genutzt werden. Der Platzbedarf zur Errichtung der Elektrolyseanlage beträgt ca. 7,4 Hektar, wobei 40 Prozent davon laut OMV unversiegelt bleiben sollen.

{title && {title} } tmw, {title && {title} } 30.09.2025, 09:39
Jetzt E-Paper lesen