Internationaler Vergleich

Wir zahlen drei Mal so viel! Studie schockt alle Mieter

Eine aktuelle Studie zeigt: Die Kosten fürs Wohnen sind in den letzten Jahren bei uns um ein Vielfaches stärker gestiegen als in Nachbarländern.
Team Wirtschaft
29.09.2025, 21:27
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In Österreich steigen die Mieten seit Jahren deutlich schneller als bei unseren Nachbarn in Deutschland und in der Schweiz. Laut einer aktuellen Preisanalyse des Beraternetzwerks Kreutzer Fischer & Partner legten die Wohnungsmieten demnach hierzulande allein seit Jahresbeginn um durchschnittlich 3,5 Prozent zu. In Deutschland betrug das Plus im selben Zeitraum 1,8 Prozent, in der Schweiz 2,2 Prozent.

Österreich mit +19 Prozent einsamer Spitzenreiter

Über die vergangenen 40 Monate gerechnet summiert sich das in Österreich auf satte 19 Prozent, während es in Deutschland gerade einmal 6,2 Prozent waren. Auch in der Schweiz legten die Kosten für eine Kaltmiete gerade einmal um 7,4 Prozent zu.

Extrem-Anpassungen in der Schweiz nicht erlaubt

Die Ursache für diesen deutlichen Unterschied liegt laut der Studie von Kreutzer Fischer & Partner vor allem in der Berechnung der Mieten. Während sie in Österreich fast durchgehend an die Inflation gekoppelt sind, sei das in den Nachbarländern anders geregelt. In der Schweiz etwa dürften Vermieter nur 40 Prozent der Teuerung weitergeben, in Deutschland seien indexierte Mieten überhaupt eher die Ausnahme. Dort orientiere man sich vielmehr an regionalen Mietspiegeln, schreiben die Fachleute des Beraternetzwerks.

Österreich, Deutschland, Schweiz: So entwickelten sich die Wohnungsmieten.
Kreutzer Fischer & Partner

Preisbremse "keine Zumutung für Vermieter"

Vor diesem Hintergrund ist auch die geplante Mietpreisbremse zu sehen, die für den freien Mietmarkt eingeführt werden soll. "Die umstrittene Mietpreisbremse ist keineswegs eine Zumutung für Vermieter", erklärt Andreas Kreutzer, Wohnbauexperte des Beraternetzwerks. Vielmehr handle es sich um eine österreichische Variante des Schweizer Modells, wenn auch in abgeschwächter Form. Negative Auswirkungen auf das Angebot erwarte er deshalb nicht.

Vermieter sollten mehr investieren müssen

Handlungsbedarf ortet Kreutzer allerdings an anderer Stelle: nämlich bei der Äquivalenz zwischen Mietpreis und Zustand der Wohnung. Während sich Bestandsmieten am unregulierten Markt in den vergangenen zehn Jahren um fast 40 Prozent erhöht hätten, sei der Zustand der Wohnungen naturgemäß um ein Jahrzehnt gealtert. "Wenn der Mietzins laufend auf seinen Wert zu Mietbeginn angepasst wird, sollte dann nicht logischerweise auch der Zustand der Wohnung in gleicher Weise in regelmäßigen Abständen auf Kosten des Vermieters adaptiert werden?", fragt der Experte.

Forderung nach "Schönheitsreparaturen"

Tatsächlich hätten sich, so rechnet Kreutzer vor, in den letzten zehn Jahren Bestandsmieten am ungeregelten Markt um annähernd 40 Prozent erhöht, der Zustand der Wohnung ist aber um zehn Jahre gealtert. "In Deutschland sind Vermieter in einem solchen Fall zu sogenannten Schönheitsreparaturen verpflichtet. Bei uns gibt es das nicht", so Kreutzer.

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