Tierischer Ratgeber

Weshalb man Wachteln besser nicht essen sollte

Die Wachtel mausert sich immer mehr zum Ei-Lieferanten für daheim und wird auch gerne verspeist. Auf einige Dinge sollte man aber unbedingt achten.
27.04.2025, 08:30
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Die Wachtel ist ein eher unscheinbarer Vogel, der beinahe in ganz Europa daheim ist. Auch wenn ihr Bestand unter der Lebensraumzerstörung des Menschen leidet, gilt sie, (außer in der Schweiz) als nicht gefährdet, wird aber in vielen Ländern bereits von der Jagd verschont. Ihre Eier und ihr Fleisch gelten aber nach wie vor als Delikatesse, obwohl der Verzehr sogar lebensgefährlich sein kann.

Zugvogel aus der Bibel

Wer es glaubt oder nicht, aber der kleinste Hühnervogel Europas ist ein Zugvogel und überwintert meist in Afrika oder Indien. Innerhalb dieser Flugrouten passiert dann allerdings etwas Merkwürdiges, denn manche Wachtel wird giftig.

Bereits in der Bibel wird das "toxische" Wachtelfleisch erwähnt, nachdem Israeliten nach einem Fest krank wurden und bis heute ist noch nicht vollständig geklärt, wodurch manches Wachtelfleisch giftig ist. Man geht davon aus, dass die Nahrung des jeweiligen Vogels daran schuld ist und es der Wachtel selbst aber gar nichts ausmacht.

Gräser, Samen, Schnecken?

Auf dem Speiseplan der Wachtel stehen prinzipiell Samen und Insekten, aber auf ihrer Flugroute wird sie wohl ein bisschen exotischer, um den Kalorienverbrauch wieder auszugleichen. Auch Schnecken und Gräser werden gefressen und durch irgendetwas Giftstoffe aufgenommen, die sich dann im Wachtelfleisch anreichen und uns zum Verhängnis werden können.

Auch Wachteleier sind in der Genusswelt sehr beliebt.
Getty Images/iStockphoto

Coturnismus

Für das spezielle Wachtelgift haben Mediziner den Namen "Coturnismus" gewählt, der ganz spezifisch nur die Wachtel auslösen kann. Die Symptome sind mit Muskelschmerzen und regelrechter Muskelzersetzung verbunden, die bis zum akuten Nierenversagen führen können. Die Diagnose kann vor allem über die dunkle Farbe des Urins gestellt werden und die Vergiftung muss sofort behandelt werden. Früh genug entdeckt, kommt es meist wieder zu einer raschen Erholung, nachdem beispielsweise mittels Dialyse die Giftstoffe aus dem Körper geschwemmt wurden.

Route und Jahreszeit

Während Experten feststellen konnten, dass wilde Wachteln während ihrer Brutsaison praktisch nie giftig sind, dürften also ihre Zugrouten eine große Rolle spielen. Kam die Wachtel über Italien zurück, war sie nicht giftig, flog sie aber weiter östlich, musste man Vergiftungen dokumentieren. Westlich über Frankreich war sie nur bei der Ankunft giftig, jedoch nicht mehr beim Rückflug im Herbst.

Um ganz sicher zu sein, sollte man gar keine (wilden) Wachteln essen, denn die Toxine des Fleisches lassen sich auch innerhalb der Zubereitung, oder beim Verzehr durch Geschmack oder Geruch nicht feststellen und schon gar nicht durch die Kochtemperatur abtöten.

{title && {title} } red,tine, {title && {title} } Akt. 05.05.2025, 16:37, 27.04.2025, 08:30
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