Eine neue Studie hat einen Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln (UPFs) – zu denen alles von Chips bis hin zu Proteinriegeln gehört – und der steigenden Zahl neurologischer Erkrankungen hergestellt.
Forscher glauben, dass der verborgene Übeltäter Mikroplastik sein könnte. Dabei handelt es sich um winzige Plastikpartikel, die mittlerweile auch im menschlichen Körper – auch im Gehirn – gefunden werden. Studien haben gezeigt, dass UPFs anfälliger für Mikroplastik sind, da es bei der Verarbeitung und Verpackung der Lebensmittel – die sich häufig in Plastikverpackungen und -behältern befinden – zu Verunreinigungen kommen kann.
Hochverarbeitete Lebensmittel sind industriell hergestellte Produkte, die eine Vielzahl von Zusatzstoffen und modifizierten Lebensmittelbestandteilen enthalten.
- Softdrinks, Energydrinks
- Fertigfruchtjoghurts
- Süßigkeiten und Kuchenmischungen, Chips und andere salzige Snacks
- Massenproduziertes verpacktes Brot und Gebäck, Toastbrot
- Margarine und Brotaufstriche
- Frühstückscerealien, Müsli- und Energieriegel
- Fertigmahlzeiten
- Fast Food
In dem neuen Artikel, der im Journal "Brain Medicine" veröffentlicht wurde, überprüften Forscher Studien, die sich auf die Beziehung zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln, Mikroplastik und der psychischen Gesundheit konzentrierten.
"Wir sehen übereinstimmende Beweise, die uns alle beunruhigen sollten. Hochverarbeitete Lebensmittel (…) enthalten deutlich höhere Konzentrationen an Mikroplastik als Vollwertkost. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass diese Partikel die Blut-Hirn-Schranke überwinden und sich in besorgniserregenden Mengen ansammeln können", so der Co-Leitautor des Artikels, Dr. Nicholas Fabiano von der Universität Ottawa (Kanada).
Weiters gebe es "bemerkenswerte Überschneidungen" hinsichtlich der Art und Weise, wie UPFs und Mikroplastik die psychische Gesundheit schädigen. Hochverarbeitete Lebensmittel werden mit negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit in Verbindung gebracht. Mikroplastik scheint auf bemerkenswert ähnlichen Wegen zu wirken. Eine weitere Studie ergab, dass Mikroplastik und Nanoplastik oxidativen Stress im zentralen Nervensystem auslösen, was zu Zellschäden führen und die Anfälligkeit für neurologische Störungen und psychische Gesundheit erhöhen kann.
Eine der im Artikel enthaltenen Studien ergab, dass Menschen, die UPFs konsumierten, ein um 22 Prozent höheres Risiko für Depressionen, ein um 48 Prozent höheres Risiko für Angstzustände und ein um 41 Prozent höheres Risiko für Schlafstörungen hatten – was wiederum eine Kaskade von gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann.
Auf Grundlage ihrer Überprüfung der aktuellen Daten gelangten die Autoren zu dem Schluss, dass die hohe Kontamination mit Mikroplastik in hochverarbeiteten Lebensmitteln der Grund für deren schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit sein könnte.
Wissenschaftler glauben, dass hochverarbeitete Lebensmittel den Darm schädigen und dies wiederum zu Schäden am Gehirn führen kann. Diese Verbindung – die sogenannte Darm-Hirn-Achse – bedeutet, dass Ihre Stimmung und Ihre geistige Gesundheit ebenfalls darunter leiden können, wenn Ihr Darm aus dem Gleichgewicht gerät. Und es gibt einige Forschungsergebnisse, die auf einen Zusammenhang zwischen der UPF-Aufnahme und einem höheren Risiko für Krebs hinweisen.