Öffi-Ausbau

Wiener FP alarmiert: "U2/U5 wird zu Milliardengrab"

Der Öffi-Ausbau könnte sich wegen Sparkurs, Inflation und Teuerung verspäten. Heftige Kritik an Kosten und Verzögerungen kommt von der Wiener FPÖ.
Christoph Weichsler
16.09.2025, 15:45
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Der U2/U5-Ausbau in Wien könnte sich durch den Sparkurs der Stadt weiter verzögern. Der Ausbau der U2 Richtung Matzleinsdorfer Platz ist frühestens 2030 fertig, dürfte sich aber noch weiter nach hinten verzögern. Die U5 rollt wahrscheinlich erst in 10 Jahren durch den neuen, geplanten Tunnel. „Wir bekennen uns klar zum Ausbau der Wiener U-Bahn", so FP-Chef Dominik Nepp und FP-Gemeinderat Klemens Resch. Der Ausbau drohe aber ein "finanzielles und organisatorisches Desaster" zu werden.

Die Zahlen zeigen die Dimensionen: 2014 lag die Kalkulation für beide Baustufen bei rund zwei Milliarden Euro. Heute sprechen offizielle Prognosen von 6,4 Milliarden, Schätzungen von bis zu zehn Milliarden Euro. Innerhalb eines Jahrzehnts habe sich das Budget verfünffacht – ein Risiko für die Stadtfinanzen, so die FPÖ. Natürlich spielen dabei auch Inflation, Teuerung und die Spätfolgen der Pandemie eine Rolle, die Preise für Baumaterialen schossen in die Höhe.

FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp warnt vor "Milliardengrab" bei U-Bahn-Ausbau in Wien.
Helmut Graf

Jahre lange Verspätung

"Ich bezweifle, dass die Station Hernals in den nächsten 15 Jahren kommt", so FPÖ-Stadtwerkesprecher Klemens Resch. Er wirft der Stadt vor, die Bevölkerung jahrelang "mit schönen Folien" hingehalten zu haben.

Die Kritik kommt nicht nur von der Opposition. Der Stadtrechnungshof beanstandete mehrfach unrealistische Kostenschätzungen und fehlende Risikopuffer. Auch der Bundesrechnungshof meldete Bedenken: mangelnder Wettbewerb, unvollständige Leistungsverzeichnisse und schwer nachvollziehbare Mehrkosten.

"Kosten offenlegen"

Die FPÖ verlangt von Bürgermeister Michael Ludwig (SP) eine volle Kostenoffenlegung inklusive Reserven und Risikopuffer. Zudem sollen alle Auftragsvergaben samt Summen veröffentlicht werden. Nur so sei nachvollziehbar, wohin die Milliarden fließen. Neue Ausschreibungen müssten ausgesetzt werden, solange es keine Finanzierungssicherheit gebe.

Zeitplan steht

Laut Wiener Linien wird an dem derzeitigen Zeitplan festgehalten. Die zweite Baustufe der U5 nach Hernals werde gerade vorbereitet. Der U2-Ausbau bis zum Matzleinsdorfer Platz soll bis 2030 fertig sein.

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