Schon Anfang März wurden zwei österreichische IS-Bräute und ihre insgesamt drei Söhne zurück nach Österreich geholt. Dabei handelte es sich um die Salzburgerin Maria G. und die Wienerin Evelyn T. (26). Anders als die Salzburgerin kam die WIener IS-Braut nicht auf freien Fuß.
Die 26-Jährige sitzt seit Anfang März in der Justizanstalt Josefstadt ein. Schon nächste Woche am Mittwoch (9. April) steht die junge Mutter nun vor Gericht in Wien – wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation. Der Andrang am Wiener Landesgericht wird groß sein, die Sicherheitsvorkehrungen wohl ebenso.
Evelyn T. wollte eigentlich Tierpflegerin werden, geriet dann 2015 auf die schiefe Bahn. So soll sie sich in einen jungen Afghanen verliebt haben. Als sich dieser der Terrororganisation IS in Syrien anschloss, wollte sie ihm nachreisen. Beim ersten mal wurde sie in Istanbul erwischt und wieder nach Hause geschickt. Erst beim zweiten Versuch klappte der Versuch, in das syrische IS-Nest Raqqa abzuhauen.
Dort wurde sie schnell schwanger, brachte einen kleinen Sohn zur Welt. Ihr afghanischer Partner wurde bei Kämpfen schwer verletzt, alle drei kamen in kurdische Gefangenschaft. Die IS-Braut und ihr Sohn verbrachten daraufhin mehrere Jahre in einem Gefangenenlager der Kurden. Die hygienischen Bedingungen sollen schlimm gewesen sein. Gefangene schlafen in Zelten, im Winter ist es eiskalt. Zu essen gibt es immer zuwenig.
Nach zähen Verhandlungen durfte Evelyn T. nun im März mit ihrem Kind – es leidet an Herzproblemen – zurück nach Österreich. Ihr Mann sitzt im Irak in Haft, wo er angeblich zum Tode verurteilt wurde. Der Sohn von Evelyn T. wird aktuell von der MA 11 betreut.
Die Staatsanwaltschaft wirft Evelyn T. Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und das Verbrechen der kriminellen Organisation vor. Der Wiener IS-Braut droht nun jahrelange Haft, die Unschuldsvermutung gilt.