Seit 1905 ist das Gasthaus Wögerer in Feldkirchen an der Donau in Familienbesitz. Doch jetzt sorgt ausgerechnet das hauseigene Sauerteigbrot für Ärger mit den Behörden. Auslöser war der Einbau einer Hebeanlage vor einigen Jahren, die eigentlich zur Rückenschonung der Mitarbeiter gedacht war.
"Plötzlich kam das Bauamt dann drauf, dass dieser Raum nicht gewerberechtlich gehenmigt sei", so Karl Wögerer zu "Heute". Er solle einfach die nötigen Unterlagen nachreichen. Da begannen aber die Probleme: Das Arbeitsinspektorat schaltete sich ein. Obwohl die Brotküche (in der nur ein Mitarbeiter arbeitet) von 12 auf 40 m2 erweitert wurde („mit großen Fenstern, guter natüricher Beüftung“), gab es Probleme.
Laut Arbeitsinspektorat müsste der Raum 3 Meter hoch sein. "Das ist aber in Ortszentren so gut unmöglich", so Wögerer. "Das Luftvolumen, das der Mitarbeiter hat, ist ja jetzt ums Mehrfache größer als früher".
„Wir haben leider einige Beamte, die täglich ihre Posten rechtfertigen müssen“Karl WögererTraditionswirt aus OÖ
Dennoch verlangt die Behörde nun eine Lüftungsanlage und eine Mehlabsauganlage – was zehntausende Euro kosten würde. "Das ist doch alles ein Witz. Dann bräuchte bald jede Pizzeria so eine Anlage", ärgert sich der Wirt.
Die Absaugung soll fürs Brotbacken nötig sein – obwohl z.B. fürs Schnitzel deutlich mehr Mehl verwendet wird. Wögerer sauer: "Wir haben leider einige Beamte, die täglich ihre Posten rechtfertigen müssen."
Der nächste Behördentermin ist am 17. September – der Wirt hat keine Einladung dazu bekommen. Was ihn ärgert: "Bei den wichtigen Lokalaugenscheinen war das Arbeitsinspektorat immer entschuldigt." Aber dafür, den Verkaufsraum (der gar nicht zur Debatte steht) unangemeldet zu kontrollieren, "dafür war schon einen ganzen Vormittag Zeit."