Laut des WWF ist der Entwurf einer neuerlichen Novelle der niederösterreichischen Jagdverordnung als rechtswidrig zu betrachten. Darin soll es nämlich nach der Einschätzung der Naturschutzorganisation zu einer weitreichenden Tötungsmöglichkeit von Wölfen kommen.
„Die geplanten Maßnahmen sind weder wissenschaftlich begründet noch rechtlich gedeckt. Die Landesregierung betreibt hier populistische Stimmungsmache gegen den Wolf“Christian PichlerWWF-Experte
Der Wolf hat es in Österreich nach wie vor schwer und sein Bestand ist alles andere als gesichert. Die Entnahme von Wölfen ist laut EU-Recht nur in ganz bestimmten Ausnahmefällen erlaubt und muss auch klar belegen, dass dadurch die Art nicht gefährdet wird.
"Diese Voraussetzungen werden durch die geplante Jagdverordnung nicht erfüllt. Es braucht jetzt ein Umdenken in der Wolfs-Politik und wissenschaftlich gedeckte Lösungen", sagt Christian Pichler vom WWF, denn die aktuelle Situation ist für die Tiere sehr bedrohlich.
Heuer wurden bereits 22 Wölfe in Österreich geschossen, das geschah auf Basis von Verordnungen, die laut EU-Recht eigentlich nicht zulässig sind. Zwei davon wurden in Niederösterreich getötet. Dazu kommen mindestens zwei weitere Tiere, die illegal getötet wurden, und ein Wolf, der im Straßenverkehr ums Leben kam.
„Rechnet man die erfahrungsgemäß hohe Dunkelziffer bei Wildtierkriminalität sowie natürliche Todesursachen wie Krankheiten hinzu, ergibt sich ein dramatisches Bild vom Zustand der Wolfspopulation in Österreich“
Angesichts eines Bestands von nur etwa 100 nachgewiesenen Wölfen in ganz Österreich bedeutet das, dass bereits rund ein Viertel der heimischen Population verloren ist. Gerade deshalb sei es so wichtig, vorbeugende Maßnahmen wie eine Offensive beim Herdenschutz zu setzen, damit das Zusammenleben von Mensch und Wolf möglichst konfliktfrei gelingt.