Zwischen Jänner und Mai 2025 meldeten Österreich, Tschechien, Ungarn und die Slowakei eine unerwartet hohe Zahl von Fällen des Hepatitis-A-Virus. Der Anstieg der Infektionen betrifft laut dem European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) vor allem Erwachsene aus sozialen Randgruppen. Also Personen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, Personen, die Drogen konsumieren oder injizieren, sowie Personen, die in schlechten sanitären Verhältnissen leben. Darüber hinaus wurden sowohl in Tschechien als auch in der Slowakei Fälle bei Angehörigen der Roma-Gemeinschaften gemeldet. In der slowakischen Roma-Gemeinde gab es bereits Ende 2022 einen Anstieg an Hepatitis-A – vor allem bei Kindern. Das Land hat eine Impfkampagne durchgeführt, bei der etwa 40 % der Kinder unter 15 Jahren in Roma-Gemeinschaften geimpft wurden.
Heuer wurden in der Slowakei 880 Fälle dokumentiert, die nur noch zur Hälfte in den Roma-Gemeinschaften auftraten. Zu etwa 20 % sind Erwachsene erkrankt, die von Obdachlosigkeit betroffen sind und/oder Drogen konsumieren.
Ungar bestätigte bis Mai 530 Fälle, die meisten aus Budapest und Umgebung, in Tschechien gab es mindestens 600 Erkrankte mit 6 Todesfällen. Und in Österreich erkrankten 87 Personen, mit 3 Toten, davon 43 aus Wien und übersteigt damit bereits die Gesamtzahl von 2024.
Hepatitis A ist eine akute virale Lebererkrankung, die durch das Hepatitis-A-Virus verursacht wird und hauptsächlich durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder engen Kontakt mit infizierten Personen übertragen wird.
Die Krankheit betrifft am häufigsten Menschen in Gebieten mit schlechten sanitären Bedingungen oder unzureichendem Zugang zu grundlegenden Hygienemaßnahmen. Zu den Risikofaktoren für eine Infektion zählen der fehlende Zugang zu sauberem Wasser, enger Kontakt mit infizierten Personen, der Konsum von Drogen und Reisen in Gebiete, in denen das Virus zirkuliert.
Die Wahrscheinlichkeit, an symptomatischer oder schwerer Hepatitis A zu erkranken, steigt mit dem Alter und ist bei Menschen mit Immunsuppression oder chronischer Lebererkrankung höher.
Es gibt eine vorbeugende Impfung. Mehr Informationen dazu gibt's beim Impfservice Wien oder hier.
Deutschland gilt zwar nicht als betroffenes Land, identifizierte jedoch drei Fälle mit Genomprofilen, die denen in Ungarn und Österreich entsprechen. Die genetische Sequenzierung deutet eher auf eine anhaltende Übertragung von Mensch zu Mensch innerhalb verbundener sozialer Netzwerke oder geografischer Gebiete hin als auf mehrere unabhängige Ausbrüche.