Besuch in Aserbaidschan

38 Tote: Putin räumt Rolle bei Flugzeug-Absturz ein

Putin traf den aserbaidschanischen Präsidenten erstmals seit dem Flugzeugabsturz über Kasachstan und gab zu, dass Raketen in der Nähe explodierten.
09.10.2025, 16:12
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Am 25. Dezember 2024 stürzte ein Flugzeug der Azerbaijan Airlines über Kasachstan ab. Dabei kamen 38 Menschen ums Leben. Aserbaidschans Präsident Aliyev hatte Russland beschuldigt, dafür verantwortlich zu sein. Wladimir Putin bestritt das. Bis jetzt.

Am Donnerstag teilte Putin in einem Gespräch mit Aliyev mit, dass zwei russische Raketen neben dem Flugzeug explodiert seien. Die Raketen seien da gewesen, weil ukrainische Drohnen in den russischen Luftraum eingedrungen waren. Putin versprach den Betroffenen eine Entschädigung. Das berichteten verschiedene russische Medien und Reuters.

Zwei Raketen "in der Nähe" explodiert

Der Absturz hatte zu einer signifikanten Verschlechterung der Beziehung zwischen den beiden Staaten geführt. Das Gespräch vom Donnerstag war das erste zwischen den zwei Staatsoberhäuptern seither.

Putin erklärte, zwei Raketen des russischen Luftabwehrsystems hätten das Flugzeug zwar nicht direkt getroffen, seien aber mehrere Meter entfernt explodiert. Letztlich sei das Flugzeug höchstwahrscheinlich eher von Trümmern als von Submunition getroffen worden.

Laut dem Kreml-Chef wurden die Umstände des Absturzes nach einer Analyse klar. Er verkündete, Russland werde den Opfern der Tragödie eine Entschädigung zahlen und eine rechtliche Bewertung der Handlungen der Verantwortlichen vornehmen.

Trump-Abkommen hat Putin wohl beleidigt

Aserbaidschan unter Aliyev hatte sich in letzter Zeit immer mehr von Russland ab- und dem Westen zugewandt. Im August reiste Aliyev mit seinem armenischen Amtskollegen nach Washington, um ein Friedensabkommen für die umstrittene Region Bergkarabach zu unterschreiben.

Zuvor hatte Putin Friedenstruppen in die Region geschickt, um den Frieden zwischen den beiden Ländern zu wahren. Dies hatte jedoch nicht viel gebracht. 2024 hat Aserbaidschan Karabach unter Kontrolle gebracht, und die russischen Truppen zogen ab. Beobachter werteten das Abkommen unter US-Präsident Donald Trump als Beleidigung gegenüber Putin.

Putin versucht, Einfluss auf Sowjet-Staaten zu halten

Das Treffen zwischen Putin und Aliyev fand in Tadschikistan statt. Putin reiste am Donnerstag für ein paar Tage dorthin, um sich mit Anführern von Ländern zu treffen, die früher zur Sowjetunion gehörten. Die Auslandsreise ist vermutlich dazu gedacht, Russlands Einfluss in diesen Ländern wieder etwas zu stärken.

Seit Beginn des Ukrainekriegs hat sich dieser nämlich verringert. Analysten, wie zum Beispiel von der Jamestown Foundation, haben beobachtet, dass diese ehemaligen Sowjetrepubliken eine unabhängigere Außenpolitik verfolgen, um sich vor einer möglichen russischen Aggression und internationaler Isolation zu schützen.

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