Benzin-Knappheit in Russland

Putins Öl-Raffinerien brennen: "Wird nicht helfen"

Benzin-Knappheit in Russland: Ukrainische Angriffe verschärfen die Versorgungskrise und lassen Preise stark steigen. Putin will davon nichts wissen.
Newsdesk Heute
09.10.2025, 14:25
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Auch nach mehr als dreieinhalb Jahren und hunderttausenden Toten hält Kreml-Kriegstreiber Wladimir Putin weiter an seiner Siegestheorie fest, wonach Russland die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer in einem Zermürbungskrieg überdauern könne.

Bei einem Treffen mit seinen Top-Generälen am 7. Oktober behauptete der russische Präsident, dass seine Armee im laufenden Jahr 2025 rund 4.900 Quadratkilometer Territorium in der Ukraine erobert hätte. Laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) hat er diese Zahl deutlich aufgeblasen, es dürften eher rund 3.500 Quadratkilometer sein. Das ist in etwa so viel wie die reine Landfläche des Burgenlandes (3.680 km²).

Putin bei seiner Lagebesprechung mit russischen Top-Generälen im Ukraine-Krieg, 7. Oktober 2025.
IMAGO/ZUMA Press Wire

Raffinerie-Attacken werden "nicht helfen "

Dazu erklärte er, das Russland weiter an dem Ziel festhalte, alle Kriegsziele "bedingungslos" zu erreichen. Um das zu erreichen, arbeite die russische Rüstungsindustrie auf Hochtouren. Sie könne den gesamten Bedarf an Waffen und Ausrüstung der russischen Streitkräfte in beschleunigtem Tempo decken, so Putin.

Allerdings läuft es bei Weitem nicht rund für den Kreml. Die ukrainische Luftkampagne gegen russische Ölraffinerien zeigt immer mehr Wirkung. In Russland und der besetzten Ukraine kommt es immer vermehrt zu Benzinknappheit und sprunghaften Preisanstiegen, berichtet das ISW.

Putin erklärte zwar, dass die Ukraine mit Langstreckenangriffen tief im russischen Hinterland zuschlage, spielte jedoch im selben Atemzug die Bedeutung herunter, indem er behauptete, dass sie "nicht helfen werden".

"Besonders besorgniserregend"

Um die Probleme zu kaschieren, muss Belarus aushelfen. Reuters berichtete am 7. Oktober unter Berufung auf Branchenquellen, dass sich die belarussischen Benzinexporte nach Russland im September 2025 gegenüber dem Vormonat um das Vierfache erhöht haben. Belarus pumpte demnach im September 2025 49.000 Tonnen Benzin und 33.000 Tonnen Dieselkraftstoff in Putins Binnenmarkt.

Ein dem Kreml nahestehender Milblogger äußerte sich besorgt über die ukrainischen Angriffe und sprach von einem Versagen des Militärs, die kritische Energieinfrastruktur zu schützen. Die wachsenden ukrainischen Angriffskapazitäten würden die Infrastruktur im Hinterland Russlands bedrohen. Angesichts der Abhängigkeit Russlands von den Energiepreisen zur Finanzierung der Invasion sei das "besonders besorgniserregend".

"Ist nur fair"

Nach ukrainischen Daten liegt die Kraftstoffknappheit in Russland bei Benzin bei "fast 20 Prozent", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj Mittwochabend. Russland habe bereits damit begonnen, Dieselreserven anzuzapfen, die für schlechte Zeiten zurückgelegt wurden.

"Putin wurde mehrfach angeboten, den Krieg zu beenden oder zumindest einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Er hat alle Vorschläge abgelehnt – unsere, die der USA. Daher ist es nur fair, dass Russland die gesamten Kosten des Krieges trägt", so Selenskyj weiter. Er stellt klar: "Wir lehnen keinen realistischen Weg zum Frieden ab. Aber wir glauben, dass nur Druck auf Russland etwas bewirken wird."

{title && {title} } red, {title && {title} } 09.10.2025, 14:25
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