Neuer Fahrplan bis 2030

60.000 neue Jobs! Klima-Ziele raufgeschraubt

Photovoltaik-Ausbau und Windkraft-Modernisierung: Niederösterreich hat am Montag einen neuen Klima- und Energiefahrplan verabschiedet.
Victoria Carina  Frühwirth
14.07.2025, 21:00
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Niederösterreich legt beim Klimaschutz einen Gang zu: Die Landesregierung hat am Montag einen neuen Klima- und Energiefahrplan verabschiedet – und der hat es in sich.

Während Photovoltaik deutlich ausgebaut wird, setzt man bei Windkraft auf Modernisierung. Das Ziel: Energieunabhängigkeit, Jobs und Netzstabilität auch bei Blackouts.

Erwartungen raufgeschraubt

Wie aus einer Aussendung des Landes hervorgeht, sollen bis 2030 satte 4.500 Gigawattstunden (GWh) an Sonnenstrom erzeugt werden – mehr als doppelt so viel wie im bisherigen Plan von 2019 vorgesehen. Auch bei der Windkraft gibt’s ein kleines Plus: von 7.000 auf 8.000 GWh. Das große Ziel dahinter: weg von fossilen Importen, hin zur grünen Eigenversorgung.

"Wir wollen unsere Heimat weiter unabhängig von fossilen Energieimporten machen, unsere Versorgungssicherheit stärken und zum Schutz unseres Klimas beitragen", sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (VP). Besonders betont er: "Dabei setzen wir vor allem auf PV-Anlagen auf Dächern, Hallen und Parkplätzen statt auf wertvollen Äckern".

Niederösterreich sei "Ökostrom-Lokomotive Österreichs"

Niederösterreich sieht sich selbst als Vorreiter: "Ökostrom-Lokomotive Österreichs", nannte Pernkopf sein Bundesland. Auch bei der Windkraft will man nicht bloß neu bauen, sondern bestehende Anlagen modernisieren – sogenanntes Repowering sei hier der Schlüssel zu mehr Effizienz, so der Politiker.

Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau von Stromspeichern. Sie sollen helfen, das Netz zu entlasten und den grünen Strom dann verfügbar zu machen, wenn er auch gebraucht wird – ein zentraler Punkt im neuen Energiegesetz des Bundes. Besonders der krass unterschätzte Stromverbrauch durch den KI-Boom könnte hier ein Problem werden – sofern keine Stromspeicher vorliegen.

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"Ziel muss sein: So viel Netzausbau wie nötig, bei so wenigen Kosten wie möglich", betonte Pernkopf gegenüber dem "ORF NÖ". Speicher seien dabei ein wichtiger Teil. Besonders im Fokus: jene Bürger, die schon heute mit eigenen kleinen PV-Anlagen zur Energiewende beitragen. Sie sollen laut Pernkopf "weiterhin gut arbeiten können und nicht benachteiligt werden". Man werde im Begutachtungsprozess "alle Details genau anschauen und prüfen", so Pernkopf weiter.

Investitionen bringen Milliarden und Jobs

Doch es geht nicht nur um Strom, sondern auch um wirtschaftliche Impulse. Laut Landesregierung sollen durch den grünen Ausbau 1,6 Milliarden Euro an Wertschöpfung in der Region bleiben. 60.000 neue Arbeitsplätze werden erwartet – in den Bereichen Infrastruktur, Gebäudesanierung und Erneuerbare.

2024 wurden in Niederösterreich bereits 30.000 neue PV-Anlagen installiert. Insgesamt versorgen bereits 143.000 Photovoltaikanlagen und 820 Windräder das Bundesland bilanziell zu 100 Prozent mit Ökostrom. Doch der Strombedarf steigt weiter.

Parallel setzt man weiter auf regionale Biomasse in der Raumwärme. 15.000 Haushalte haben ihre Heizsysteme heuer bereits auf nachhaltige Alternativen wie Fernwärme, Wärmepumpe oder Holz umgestellt.

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