Der Aufruhr rund um eine syrische Großfamilie in Wien, die monatlich 9.000 Euro vom Staat erhält, reißt nicht ab. Doch wie kommt diese Summe genau zustande? Jetzt liegen neue Details vor.
Wie das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet, lebt die Familie auf weniger als 100 Quadratmetern – das sind etwa 7 m² pro Person. Der Vater war nach seiner Flucht aus Syrien bereits berufstätig, ist derzeit aber arbeitslos.
Neben seinem Arbeitslosengeld von rund 900 Euro bekommt die Großfamilie mit elf Kindern Sozialhilfe, Familienbeihilfe und eine Mietbeihilfe von der Stadt Wien. Konkret sieht die Rechnung laut "profil" so aus:
Für die Eltern gibt es 1.700 Euro Sozialhilfe (der sogenannte Paarsatz), für jedes der elf Kinder je 326 Euro – macht rund 3.600 Euro. Davon wird das Arbeitslosengeld abgezogen. Die Familienbeihilfe für elf Kinder bringt zusätzliche 3.000 Euro. Dazu kommen 1.600 Euro Mietzuschuss, da die Wohnung laut Stadt als überbelegt gilt.
Die Stadt Wien nutzt damit eine gesetzliche Möglichkeit: Bis zu 30 Prozent mehr Sozialhilfe dürfen Bundesländer gewähren, um "besondere regionale Bedürfnisse" abzudecken – etwa hohe Mietkosten. Salzburg und Vorarlberg nutzen ähnliche Regelungen, aber für andere Zwecke wie Kinderbetreuung.
In der Bundeshauptstadt gibt es laut dem Nachrichtenmagazin "profil" insgesamt vier Familien mit elf Kindern, die in unterschiedlicher Höhe Sozialhilfe beziehen oder eben ihr Einkommen damit aufstocken. 234 Familien haben mehr als sieben Kinder, heißt es weiter.
Insgesamt haben 57 Prozent der über 20.000 Sozialhilfe-Haushalte in Wien nur ein oder zwei Kinder.
"Ich habe vollstes Verständnis, dass solche Fälle bei vielen Menschen Unmut und Ärger hervorrufen. Klar ist: Wer arbeitet, muss immer mehr haben als jemand, der ausschließlich Sozialleistungen bezieht", erklärt Bundesministerin Korinna Schumann zu "Heute".