Es sind 15,30 Euro pro Haushalt, die für heftige Diskussionen sorgen. Seit Anfang 2024 muss jeder Haushalt eine ORF-Gebühr an die OBS (ORF-Beitrags Service GmbH) überweisen. Ausgenommen sind aktuell (wie auch schon von der alten GIS-Gebühr), Personen, die sozial oder körperlich hilfsbedürftig sind.
Barbara R. (Name der Redaktion bekannt) hat sich bei "Heute" gemeldet. Die lebensfrohe Pensionistin ist seit Jahren von der Gebühr befreit, "aufgrund einer nur sehr kleinen Pension und einer 30-prozentigen Invalidität nach einem Unfall wurde mir Pflegegeld zuerkannt, woraufhin ich von der Entrichtung der GIS - wie sie damals genannt wurde - befreit wurde", sagt sie zu "Heute".
In Zeiten der schlimmen Teuerung freute sie sich unlängst über die Information, dass auch sie Anspruch auf einen Energiebonus habe, da sie keine ORF-Gebühr entrichten muss. Doch mit dieser Erkenntnis begann ein langer Leidensweg. Denn eine Voraussetzung für diese finanzielle Hilfe ist ein Beleg der Befreiung von der ORF-Gebühr.
Bereits am 20. Februar schickte Barbara R. ein E-Mail mit der Bitte um diese Bestätigung an die OBS. 18 Tage später landete im Postkasten von Frau R. ein Brief der OBS, leider mit ganz anderem Inhalt. Es war ein Formular, "zur neuerlichen Antragstellung auf Gebührenbefreiung, worin man mir mitteilte, dass meine Gebührenbefreiung mit 30. Juni endet."
R. gab nicht auf, sie schickte erneut eine Nachricht, mit der Bitte, man möge ihr doch die Bestätigung zumindest bis zum genannten Enddatum schicken, "damit ich den Antrag für den Energiebonus stellen kann." Bis Mitte April kam nichts. Also rief die Frau aus Wien-Landstraße bei der Hotline an. Die Dame am Telefon versicherte eine prompte Zusendung innerhalb von zwei Tagen, "sollte ich sie nicht erhalten, solle ich mich noch einmal telefonisch mit dem Kundendienst in Verbindung setzen", sagt R.
Es kam wieder nichts. Ein paar Tage ließ Barbara R. aus Kulanz verstreichen, dann startete sie den nächsten Versuch. Diesmal war ein Mann am Telefon ("ebenso höflich wie seine Kollegin"), doch die Informationen, die er bot, waren diametral verschieden: "Er hat mir erklärt, dass es sehr viel Zeit erfordert, eine solche Bestätigung auszustellen und zu versenden und, dass ich mich bis Ende Mai gedulden müsse."
Das ist der Zeitpunkt, an dem sich Frau B. an "Heute" wandte. "Meine Geduld ist am Ende, ich ärgere mich, die Bestätigung steht mir doch zu!" Und dann: "Ich fühle mich auf den Arm genommen."
Ziemlich genau zwei Monate nach dem ersten Ansuchen von Barbara R. kontaktierte "Heute" die OBS. Warum denn eine Bestätigung so lange dauern könne, wollten wir wissen.
"Jedes Anliegen unserer Kundinnen und Kunden ist uns sehr wichtig", beginnt die Reaktion aus der Zentrale der OBS. Dann wird der Fristenlauf für die Gebührenbefreiung beschrieben und schließlich kommt eine gute Nachricht, die "Heute" noch vor der Kundin erfährt: "Am 23. April hat Frau R. den neuen Antrag auf Befreiung bei der OBS eingebracht. Die Befreiung konnte bis 30.04.2030 ausgesprochen werden. Der Bescheid erfolgt mit getrennter Post an die Kundin."
Das ist zwar keine Antwort auf unsere Frage (warum denn die Bestätigung nicht ausgeschickt wurde), doch nun hofft R. dass dieses Schreiben bei ihrem Antrag auf den Energie-Bonus helfen wird.
