Das Innenministerium hat am Sonntag die neusten Asylzahlen veröffentlicht. In der Statistik ist jetzt auch der Monat September, somit die ersten drei Quartale des Jahres, voll abgebildet. Dabei zeigt sich: Die Zahlen brechen komplett ein.
Insgesamt gab es bei den Asylanträgen im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 32 Prozent (13.032 statt 19.075). Doch selbst diese Zahl täuscht etwas: Denn davon sind nur 5.275 originäre, also neue, Asylanträge. Der Rest ist auf Menschen zurückzuführen, die bereits hier sind, also etwa neugeborene Kinder.
Im September wurden jedenfalls insgesamt 1.410 Asylanträge eingebracht, die meisten stammen aus Syrien (354), wobei hier wiederum 197 Anträge von nachgeborenen Kindern enthalten sind.
Apropos Syrien: Nach dem Sturz des Assad-Regimes hat Innenminister Gerhard Karner den Auftrag für ein geordnetes Rückführungs- und Abschiebeprogramm erteilt. Im Zuge dieser Offensive hat das Innenministerium bisher mehr als 8.450 Asyl-Aberkennungsverfahren eingeleitet.
Darüber hinaus gibt es neue Maßnahmen der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU), um die freiwillige Ausreise zu forcieren. Die BBU führte mehr als 1.350 Rückkehrberatungen durch und es sind bereits 662 Syrer freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt.
Wichtig ist dem Innenministerium zu betonen: Wer ein aufrechtes Bleiberecht hat und sich durch Arbeit oder Ausbildung in Österreich integriert hat, ist von Maßnahmen zur Beendigung des Aufenthalts nicht betroffen.
Von Jänner bis September 2025 hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) 10.463 Abschiebungen durchgeführt. Davon erfolgten 5.516 Ausreisen (53 Prozent) eigenständig, 4.947 (47 Prozent) zwangsweise.
Bei den Abschiebungen sind 50 Prozent der Personen strafrechtlich verurteilt. So wurden beispielsweise bis Ende September insgesamt 717 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon 89 Personen aus Afghanistan, 75 Algerierinnen und Algerier sowie 74 syrische Staatsangehörige.
Bundeskanzler Christian Stocker zu den neuen Zahlen: "Ich bin für Nulltoleranz gegenüber jenen, die unsere Hilfsbereitschaft ausnützen und bei uns Straftaten begehen. Österreich ist das erste und einzige Land in ganz Europa, das nach Syrien abschiebt. Mein Ziel ist klar: Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan müssen zum Standard werden."
Ähnlich sieht es Innenminister Gerhard Karner: "Der eingeschlagene Weg – nämlich illegale Migration durch ein Bündel an Maßnahmen gegen Null zu drängen – zeigt Wirkung. Das ist kein Grund zum Jubeln, sondern ein Auftrag, hart und konsequent in der Sache weiterzuarbeiten."
An den Grenzen Österreichs in Richtung Balkan zeigt sich: Von Schleppern wird die Route aufgrund der Maßnahmen gegen illegale Migration seit Jahren gemieden. An der Grenzkontrollstelle Spielfeld zeigt die Lage in den letzten beiden Jahren kaum illegale Migration, weshalb vier nicht mehr benötigte Zelte mittlerweile abgebaut wurden. Der Abbau der vier Großraumzelte in Nickelsdorf ist ebenfalls bereits abgeschlossen. Waren es im Oktober 2022 noch knapp 14.900 Aufgriffe an der Grenze im Burgenland, sind im nun nur mehr 91 illegale Fremde aufgegriffen worden.
In Europa (inkl. Schweiz und Norwegen) gab es 2025 bis Ende September mit 597.595 Asylanträgen einen Rückgang um 19 Prozent oder 141.891 weniger Anträge als im Vergleichszeitraum 2024 (739.486). Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem elften Platz. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich hinter Belgien, der Schweiz und der Niederlande und vor Polen und Irland EU-weit an neunter Stelle.
