Studie warnt

Auch wenig Alkohol erhöht Demenzrisiko

Auch geringe Mengen Alkohol erhöhen laut neuer Studie das Demenzrisiko. Ein schützender Effekt konnte nicht nachgewiesen werden.
Heute Life
25.09.2025, 08:22
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Dass zu viel Alkohol der Gesundheit schadet, weiß eh jeder. Aber wie schaut’s eigentlich mit kleinen Mengen aus? Viele glauben noch immer, dass ein Glas Wein am Tag sogar gesund sein kann. Wie orf.at berichtet, ist das gar nicht so eindeutig.

"Das ist auch kein Wunder", sagt die Psychologin Anya Topiwala von der Universität Oxford. (..) "Dem geringen Alkoholkonsum wird also immer noch oft eine Art schützender Effekt nachgesagt." Ob dieser Schutz vor Demenz wirklich existiert, wollte Topiwala mit ihrem Forschungsteam genauer wissen. Das Problem: Viele frühere Studien beruhen nur auf Beobachtungsdaten. Das kann laut der Psychologin leicht zu ungenauen Ergebnissen führen.

Für die aktuelle Studie haben Topiwala und ihr Team die klassischen Beobachtungsdaten mit genetischen Analysen kombiniert. "Das wirklich Neue an unserer Studie waren eben genau diese genetischen Analysen, die unserer Meinung nach bessere Einblicke in den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Demenz erlauben."
Das Forschungsteam hat dafür Daten aus zwei großen biologischen Datenbanken, dem US-amerikanischen Million Veteran Program und der UK Biobank, ausgewertet. So konnten sie den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Demenzrisiko bei fast 560.000 Menschen untersuchen.

Eindeutiges Ergebnis

Das Ergebnis ist eindeutig: Auch geringe Mengen Alkohol erhöhen das Risiko für Demenz. Einen schützenden Effekt konnte das Team nicht finden – das Risiko stieg bei den meisten Teilnehmern linear mit dem Alkoholkonsum. "Je mehr Alkohol man trinkt, desto größer ist auch das Risiko, irgendwann an Demenz zu erkranken", erklärt Topiwala.

Mehr Bewusstsein für Gefahren des Alkoholkonsums schaffen

Die Studie soll laut der Psychologin vor allem mehr Bewusstsein für die Risiken rund um Alkohol schaffen. "Ich will niemandem vorschreiben, wie viel Alkohol man trinken darf. Unser Ziel ist es aber, den Menschen die besten Beweise und Informationen zu liefern, damit sie das selbst entscheiden können", so die Psychologin.

Man muss aber dazusagen, dass auch bei dieser Studie nicht alle Faktoren berücksichtigt wurden – zum Beispiel der Lebensstil oder andere Einflüsse (z.B. Genetik), die das Demenzrisiko beeinflussen können. "Gleichzeitig schützt der gänzliche Verzicht auf Alkohol natürlich nicht automatisch vor Demenz – er führt eher dazu, dass sich das Risiko durch den Alkohol nicht noch zusätzlich erhöht", stellt Topiwala klar.

Alkoholfreie Alternativen

Wer weniger Alkohol trinken will, kann auch zu alkoholfreien Alternativen greifen wie alkoholfreies Bier oder alkoholfreien Wein. Die werden immer beliebter, wie eine weitere Studie aus Großbritannien zeigt. Das dürfte daran liegen, dass das Angebot immer größer wird und das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken wächst. Aber auch bei den alkoholfreien Varianten sollte man nicht übertreiben – die enthalten oft viel Zucker.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.09.2025, 08:50, 25.09.2025, 08:22
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