Eindringliche Warnung

Beine, Finger amputiert – Grippe traf junge Mutter hart

Anaïs Cotting ließ sich in der Vorsaison impfen, hatte bereits einmal Influenza und dachte, sie habe deshalb einen Immunschutz – doch so war es nicht.
Heute Life
22.09.2025, 18:36
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Zwar ist "Influenza" als Todesursache auf Totenscheinen selten zu finden, dennoch sterben jedes Jahr im Schnitt um die 1.300 Personen in Österreich infolge einer Erkrankung durch die oft unterschätzten Viren. Auch diesen Winter wird es vermutlich Mitte Jänner wieder so weit sein.

"Jedes Jahr sind zwischen fünf und zehn Prozent der Erwachsenen und um die zehn bis 20 Prozent der Kinder von einer Influenza-Infektion betroffen", erklärte Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie an der Medizinischen Universität Wien am Montag bei einem Medienworkshop. Das führe zu rund 5.000 bis 6.000 Hospitalisierungen pro Jahr alleine in Österreich - eine massive Belastung für Betroffene und das gesamte Gesundheitssystem.

Der Einfluss der Erkrankung, die laut internationalen Analysen die "höchste Krankheitslast für die Bevölkerung" unter allen wiederkehrenden Infektionen mit sich bringt, ist in den Statistiken deutlich sichtbar. Ihr Leben vollkommen verändert hat eine Influenzainfektion auch das Leben von Anaïs und Davy Cotting aus Frankreich.

Sechs Monate im Koma

Vor den österreichischen Medien erzählen die Eltern einer mittlerweile fünfjährigen Tochter, von dem extrem schweren Verlauf bei Anaïs Cotting. Die 35-Jährige erfreute sich Anfang 2023 bester Gesundheit, litt an keinen bekannten Krankheiten oder Begleiterkrankungen und erhielt keine spezielle medizinische Behandlung als sie eines Abends plötzlich Kopfschmerzen bekam. Innerhalb weniger Stunden verschlechterte sich der Gesamtzustand der Frau stark.

Im Krankenhaus wurde ihr Mann schließlich auf das Schlimmste vorbereitet, seine Frau würde die Influenza, die schließlich eine Streptokokken-Superinfektion ausgelöst hatte, möglicherweise nicht überleben. Im Endeffekt verbrachte sie um die sechs Monate im Koma und insgesamt rund zehn Monate im Krankenhaus. Verschiedenste Komplikationen kosteten ihr letztlich Teile der Beine und Finger.

Impfen schützt Leben

Nun muss das Ehepaar, dessen Leben durch die Influenzaviren auf den Kopf gestellt wurde, langsam den Weg zurückfinden. Gleichzeitig wollen Anaïs und Davy Cotting das Bewusstsein für die unterschätzten Gefahren durch die Influenza - vor denen auch "Jugend nicht schützt" in der Bevölkerung erhöhen.

Wer sich auf jeden Fall impfen lassen sollte

Empfohlen wird die Grippe-Impfung für alle Menschen ab einem Alter von sechs Monaten, insbesondere aber für Risikogruppen wie etwa Personen ab 60 Jahren, Schwangere und Menschen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko.

Cotting hatte sich in der Vorsaison impfen lassen und bereits Erfahrung mit einer Influenzainfektion. Sie ging deshalb von einem gewissen Immunschutz aus und ließ sich, in der Saison, wo die Krankheit sie so schwer getroffen hat, nicht impfen. Wäre sie es gewesen, hätte dies den Verlauf vermutlich zumindest abgefedert, so Redlberger-Fritz.

{title && {title} } red, {title && {title} } 22.09.2025, 18:36
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