Für den gewissen Wellness-Kick schneiden sich manche Scheiben Zitronen oder Gurken, um ihrem Wasser einen erfrischenden Geschmack zu verleihen. Für einige bleibt es bei den Scheiben, doch andere trinken nun radikal den Saft von Essiggurken, um nicht nur das Durstgefühl zu löschen, sondern auch dem Körper wichtige Nährstoffe zu schenken. Das steckt tatsächlich hinter dem Essiggurkensaft-Hype.
Auf Social Media-Plattformen testen Content Creatoren und Online-Nutzer gerne immer wieder bestimmte Lebensmittel und Rezepte aus. Seit Jahren vernaschen Influencer in TikTok-Beiträgen diverse Essiggurkensorten, die nicht nur lecker aussehen, sondern sich auch ganz schön knackig anhören. In den Kommentaren jammern dabei oft User, selbst gerne saure Gürkchen essen zu wollen. Während einige nur bei dem Inhalt des Gurkenbehälters bleiben, meinen immer mehr Menschen vom Saft probieren zu müssen: Influencer sind der Meinung, dass der Essiggurkensaft nicht nur besonders gut schmeckt, sondern auch gesundheitliche Vorteile in jenem stecken.
Julia Zumpano, Ernährungsberaterin der Cleveland Clinic, empfehlt im "Fox News Digital"-Interview, Essiggurkensaft zu trinken, um schnell hydriert zu werden: "Die Lake ist reich an Natrium und eine gute Quelle für Kalium und Magnesium", betont Zumpano. Bei den beiden Nährstoffen handelt es sich nämlich um Elektrolyte, die bei anstrengendem Training oder bei starkem Schwitzen oft ausgesondert werden.
"Wenn der Saft auf Essigbasis hergestellt wird, kann er sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken und möglicherweise zur Gewichtsabnahme beitragen", erläutert die Ernährungsberaterin. Außerdem können probiotischen Vorteile im Saft stecken, sofern dieser einem Salzwasser-Fermentationsprozess unterzogen wird. Wer mit Muskelkrämpfen zu kämpfen hat, könnte vom salzigen Getränk sogar profitieren: Eine Studie der University of Michigan zeigte 2022, dass saurer Gurkensaft auch Leitungswasser bei der Verringerung von Krämpfen übertrifft.
Nicht alle Gesundheitsexperten schwärmen vom "Pickle Juice"-Trend: Ein Arzt aus North Carolina, Will Haas, empfehlt es nicht, regelmäßig vom Essiggurkensaft zu kosten, denn der hohe Natriumgehalt im sauren Gurkensaft könnte schwer im Magen liegen. Wird zu viel Natrium konsumiert, könnte der Blutdruck in die Höhe schießen und bei manchen Menschen Blähungen auslösen. Zudem kann der Essiggurkensaft auch den Darm reizen oder Sodbrennen verschlimmern, insbesondere bei Essig-basierten Salzlaken.
Wer dennoch vom Gurkenwasser probieren möchte, sollte zuerst von Milchsäure-gegärten Versionen des Safts probieren: Laut Zumpano kann man mit Teelöffeln beginnen und beobachten, wie man auf den sauren Gurkensud reagiert.