Sie ist Prinzessin, die kleine Schwester von Schwedens Thronfolgerin, Kronprinzessin Victoria, und Unternehmerin: Prinzessin Madeleine. Zusammen mit dem Schweizer Naturkosmetikunternehmen Weleda hat die 43-Jährige die Hautpflegeserie minLen auf den Markt gebracht - die nichts mit dem Königshaus zu tun haben soll, sondern einzig mit der Unternehmerin Madeleine Bernadotte.
Ein ungewöhnlicher Schritt für eine Tochter aus königlichem Haus. Doch die dreifache Mutter hat ihre Gründe dafür. "Als Mutter habe ich festgestellt, dass es an natürlichen Hautpflegeprodukten fehlt, die speziell für junge, sich entwickelnde Haut gedacht sind. Daher wollte ich eine Linie schaffen, die von Anfang an gesunde Routinen unterstützt", so die Prinzessin im "20 Minuten"-Interview.
Ein Schritt, den zu einer Zeit wagt, in der auf TikTok 12-Jährige bereits Anti-Aging-Seren anwenden und teure Luxusprodukte kaufen. "Ich finde diesen Trend besorgniserregend. Junge Haut braucht keine aggressiven Wirkstoffe oder Anti-Aging-Formeln. Was sie braucht, ist Schutz, Pflege und Sanftheit." Mit minLen wolle man jedoch nicht gegen die Neugier von jungen Menschen ankämpfen – "wir begleiten sie". Das Ziel sei es, Kindern zu helfen, gesündere Entscheidungen zu treffen, ohne dabei auf Spass oder ein ansprechendes Design verzichten zu müssen.
„"Diese Plattformen können das Selbstwertgefühl junger Menschen stark beeinflussen.“
Sorgen bereitet der dreifachen Mutter auch die sich ständig wandelnden Schönheitsideale und wie diese auf Social-Media-Plattformen mit Filtern auch noch forciert werden. "Diese Plattformen können das Selbstwertgefühl junger Menschen stark beeinflussen. Wir müssen dem mit positiven, realistischen Botschaften entgegentreten und zeigen, dass Schönheit viele Formen hat und viel mehr mit Selbstvertrauen und Echtheit zu tun hat als mit Filtern oder scheinbar perfekten Idealen."
Doch auch sie war in ihrer Jugend nicht vor dem einen oder anderen Beauty-Fauxpas gefeit. "In meiner Teenagerzeit habe ich mein Gesicht viel zu häufig gereinigt – in dem Glauben, das sei gut für die Haut. Heute weiß ich, dass es auf Balance ankommt und darauf, die Hautbarriere zu schützen. Aber es gehört zum Erwachsenwerden dazu, aus Fehlern zu lernen."
Seit sie Mutter ist, sei ihre Routine jedoch ohnehin deutlich einfacher geworden. Dabei setze sie auf wenige, hochwertige Produkte. "Ich konzentriere mich auf Feuchtigkeit, Sonnenschutz und kleine Pflegerituale. Vor allem abends, wenn es ruhiger wird. Selfcare ist für mich heute weniger eine Frage von Schönheit als von Achtsamkeit." Dazu gehöre auch eine bekannte skandinavische Tradition: "mys", wobei es um Gemütlichkeit und innere Ruhe zu Hause geht. "Sanftes Licht, eine warme Decke, vielleicht eine Tasse Tee und ein gutes Buch."
Die Kritik an ihrer neuen Rolle vor allem von Seiten der Presse verstehe sie, weil es "für manche ungewohnt sein mag, dass eine Prinzessin unternehmerisch tätig ist". Die 43-Jährige stellt jedoch auch klar: "Die Zeiten haben sich geändert." Heute gehe es darum, die eigene Plattform zu nutzen, um positive Veränderungen zu bewirken und wichtige Anliegen zu unterstützen.
„Die Zeiten haben sich geändert.“
Konstruktive Kritik sei hingegen wichtig. "Sie hilft uns, besser zu werden. Aber ich lasse nicht zu, dass negative Stimmen das überlagern, was wir Positives bewirken wollen."