Tochter spricht über Folgen

Brigitte Macron muss "ständig auf Kleidung achten"

Seit Jahren wird Brigitte Macron im Netz mit Gerüchten über ihre Identität attackiert. Ihre Tochter schildert nun vor Gericht die Folgen des Mobbings.
Newsdesk Heute
06.11.2025, 09:58
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Wegen Cybermobbings gegen Frankreichs First Lady Brigitte Macron stehen derzeit zehn Angeklagte vor Gericht. Die Angeklagten im Alter zwischen 41 und 65 Jahren sollen in sozialen Medien über Jahre hinweg die falsche Behauptung verbreitet haben, die Ehefrau des französischen Präsidenten sei transgender.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Cybermobbing und Verleumdung vor. Zudem sollen sie den Altersunterschied zwischen Präsident Emmanuel Macron (47) und seiner 72-jährigen Ehefrau mit "staatlich sanktionierter Pädophilie" verglichen haben.

Die Anklagebehörde forderte Haftstrafen zwischen drei und zwölf Monaten auf Bewährung sowie Geldstrafen. Einige der Angeklagten versuchten, ihre Äußerungen als "Satire" oder durch die Meinungsfreiheit gedeckt darzustellen.

Panik, "dass sich Hose im Schritt wölbt"

Im Prozess hat Brigitte Macrons Tochter Tiphaine Auzière erschütternde Einblicke in die Folgen der jahrelangen Online-Hetze gegeben. Die ständige Flut an Angriffen und Gerüchten habe ihrer Mutter schwer zugesetzt – psychisch wie gesundheitlich.

"Der Gesundheitszustand meiner Mutter hat sich infolge des Online-Mobbings verschlechtert", sagte Auzière am Dienstag vor Gericht. Brigitte Macron werde mit "Hass" überhäuft, ihre Identität und sogar ihr Geschlecht würden "systematisch in Frage gestellt".

Wegen der seit Jahren kursierenden Verschwörungserzählung, Brigitte Macron sei in Wahrheit transgender und erst nach einer Geschlechtsangleichung eine Frau geworden, müsse sie sich permanent selbst beobachten: Sie achte "ständig auf ihre Kleidung und ihre Haltung" und lebe "quasi ununterbrochen auf der Hut", sagte Auzière. Der ehemalige Justizminister Éric Dupond-Moretti berichtete in einem Interview, die 72-Jährige habe Panik, "dass ihre Hose sich im Schritt wölbt. Es ist der pure Wahnsinn".

"Medium" unter den Angeklagten

Unter den Beschuldigten befindet sich auch eine Frau, die sich selbst als "Medium" bezeichnet. Sie hatte bereits vor vier Jahren ein Video veröffentlicht, in dem sie behauptete, Brigitte Macron habe nie existiert. Stattdessen habe Macrons Bruder Jean-Michel Trogneux nach einer Geschlechtsangleichung den Namen seiner Schwester angenommen. "Ich habe meinen Onkel vor ein paar Wochen gesehen, ihm geht es sehr gut", entgegnete Tiphaine Auzière auf diese absurde Behauptung.

Falschmeldung seit 2017

Die Falschmeldung über Brigitte Macron kursiert seit 2017 immer wieder in sozialen Netzwerken, vor allem in Wahlkampfzeiten. Sie wird insbesondere von rechtsextremen und regierungsfeindlichen Gruppen verbreitet. Im Juli reichten Emmanuel und Brigitte Macron in den USA eine Verleumdungsklage gegen eine Podcasterin ein, die die Behauptung erneut aufgegriffen hatte.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 06.11.2025, 11:10, 06.11.2025, 09:58
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