Gesundheit

Ist "Clean Meat" ein wirklich so sauberer Trend?

Die Produktion von Clean Meat befindet sich noch im Anfangsstadium und es braucht mehr Transparenz bis das Fleisch zum Verzehr zugelassen wird.

Um an besseres "Clean Meat" zu gelangen, werden Tiere in der Freilandhaltung artgerecht behandelt. Aber nicht alles an dem Labor-Fleisch stellt sich auch als gesund heraus.
Um an besseres "Clean Meat" zu gelangen, werden Tiere in der Freilandhaltung artgerecht behandelt. Aber nicht alles an dem Labor-Fleisch stellt sich auch als gesund heraus.
Getty Images/iStockphoto

Was eher nach einem faszinierendem Labor-Experiment klingt, ist ein Food-Trend, der immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Bei Clean Meat handelt es sich nämlich um Fleisch, dass in einem Reagenzglas hergestellt wird und nach der Verarbeitung (theoretisch) serviert werden kann. Ein innovatives Konzept, welches zum Nachdenken anregt.

An dem in-Vitro-Fleisch feilt man bereits seit den 1990er Jahren herum. Damals wurden in Holland Forschungen unternommen, doch bis heute steht das gezüchtete Fleisch in keinem offiziellen Restaurant oder Gastro-Betrieb auf dem Speiseplan. Nur ein exklusiver Club in Singapur bietet bereits Cultured-Meat aus Huhn an. Es stellt sich somit die große Frage, ob die "gewachsenen" Chicken Nuggets genauso vielversprechend sind und vor allem so appetitlich schmecken, wie jenes Fleisch, an das du gewöhnt bist.

Auf diese gesunde Fleischalternative ist Verlass

Der Herstellungsprozess vom sogenannten "Cultured Meat" ist in der Medizin nichts Neues, denn auf dieselbe Art werden Brandverletzungen mit neuer Haut belegt wird. Bei diesem Vorgang entnimmt man lebenden Tieren ihre Stammzellen und lässt sie in einer Nährlösung heranwachsen. Während der Stammzellen-Abnahme werden die Tiere betäubt, damit sie keinen Schmerz spüren.

Man würde meinen, dass das gezüchtete Fleisch eine umweltfreundlichere und tiergerechte Lösung zur herkömmlichen Fleischproduktion wäre. Leider kann noch nicht behauptet werden, ob es sich hierbei wirklich um eine nachhaltigere Lösung handelt. Die Herstellung beansprucht zwar weniger Landflächen, aber dafür gehen mehr Energien und andere Ressourcen in die Produktion hinein.

Die Stammzellengewinnung ist relativ harmlos, da die Tiere betäubt werden. Aber das Herankommen an der Nährlösung in der das Clean Meat heranwächst erfolgt leider noch nicht ohne Tierleid. Die Lösung besteht aus einem Kälberserum, ein wichtiger Bestandteil, während der Aufzucht von tierischen Zellen in der Zellkultur. Als eine vegane Alternative kann man diese Fleisch-Alternative daher nicht bezeichnen.

Auf der anderen Seite beabsichtigt man mit dem Clean Meat in Zukunft ethisch korrektes Fleisch herzustellen, damit möglichst wenige Tiere während der Produktion leiden müssen. Folgende Vorteile sprechen ebenfalls für die Nutzung von Clean Meat:

- Es gibt weniger Krankheitsübertragungen vom Tier zum Menschen (Zoonosen).
- Keine Massenhaltung für den Fleischverzehr bedeutet auch, dass weniger Futter angebaut werden muss.
- Bei Bedarf lassen sich auch bestimmte Nährstoffe im Laborfleisch hinzufügen.
- Ein weiterer Punkt, der die Umwelt entlastet wäre die Tatsache, dass weniger Massenproduktion auch zu einer geringeren Menge an Methangas führt.

Es können noch einige Jahre vergehen, bis Clean Meat-Produkte in Supermärkten und Restaurants zugänglich sind. Bis dieses Ziel erreicht wird stehen dir pflanzliche Fleisch-Alternative wie Lebensmittel aus Tofu, Jackfrucht oder Seitan zur Verfügung.

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