Die NATO hat den anstehenden Gipfel in Den Haag deutlich verkürzt: Statt wie ursprünglich geplant drei Tage dauert das Treffen der Staats- und Regierungschefs nun nur zweieinhalb Stunden.
Hintergrund ist die Sorge, dass dem US-Präsident Donald Trump langweilig wird und das Treffen vorzeitig verlässt, wie bereits beim G7-Gipfel in Kanada. Damals hatte er seinen vorzeitigen Abbruch mit der Lage im Nahen Osten begründet.
Um eine Wiederholung zu vermeiden, wurde der Ablauf drastisch gestrafft. Ziel sei es, das Format "so klein und konzentriert wie möglich zu gestalten, mit wenig Spielraum für Störungen", erklärte ein NATO-Beamter gegenüber der "Financial Times". Das Programm sieht nun für Dienstagabend ein informelles Abendessen mit dem niederländischen Königspaar vor, gefolgt von einer zweieinhalbstündigen Arbeitssitzung am Mittwoch.
Zentrales Thema ist die Verteidigungspolitik: Die US-Regierung fordert, dass die NATO-Staaten künftig fünf Prozent ihres BIP für Verteidigung aufwenden. Trump hatte mehrfach gedroht, Partnerstaaten ohne klare Zusagen nicht länger militärisch zu unterstützen.
Im Raum steht auch ein Vorschlag von NATO-Generalsekretär Mark Rutte: Ab dem Jahr 2032 sollen die Mitgliedsstaaten mindestens 3,5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in das Militär investieren, davon 1,5 Prozent in verteidigungsrelevante Infrastruktur. Vor allem aus Spanien kommt Widerstand. Ministerpräsident Pedro Sánchez bezeichnete die Pläne in einem Schreiben an Rutte als "nicht nur unvernünftig, sondern auch kontraproduktiv".
