Sie gehören seit Anfang des Jahres zum Stadtbild: Menschen, die in Mistkübeln nach Pfandflaschen und -dosen suchen. Sie gehen dann mit prall gefüllten Müllsäcken zum Supermarkt und tauschen ihre Beute ein. Manche verdienen damit bis zu 750 Euro pro Monat.
"Heute" hat sich am Schwedenplatz umgehört. Wie reagiert die Gesellschaft auf dieses neue Phänomen – und wird das Leergut immer zurückgebracht?
„Ich stelle Pfand oft neben den Mistkübel!“Julian, 27möchte Bedürftige unterstützen
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"Ich bringe alle Flaschen und Dosen zurück – ich zahle ja dafür. Es ist halt lästig, wenn man unterwegs ist und die Flasche leer wird. Dann muss man sie bis zum nächsten Supermarkt schleppen", erklärt Johannes.
Einmal hat er einem Pfandsammler geholfen, der ihn direkt um Leergut bat. "Da war jemand mit einem Müllsack, der das sammelt. Ich habe ihm dann zwei Dosen in die Hand gedrückt".
Julian versucht ebenfalls, Bedürftigen zu helfen. "Ich stelle Pfand oft neben den Mistkübel", berichtet der 27-Jährige. Das ist zwar eigentlich nicht erlaubt, wird die Pfandsammler aber sicherlich freuen.
"Wenn ich unterwegs bin, werfe ich die Flaschen eher weg“, gibt Manfred zu. Dass er damit Sammler unterstützt, ist ihm bewusst. "Das sind arme Menschen – sollen sie sich das nehmen. Die sind mir lieber als Leute, die betteln", sagt er ins "Heute"-Mikro.