Schwarze Katzen haben bis heute oftmals ein schlechtes Image. Der Aberglaube, dass sie Unglück und Pech brächten, oder die Begleiter der bösen Hexen waren, hält sich auch in einer – sollte man meinen – aufgeklärten Zeit wacker. Sie sitzen oft länger im Tierheim als andersfarbige Kollegen und sind auch im Katzenwurf meist jene, die übrig bleiben.
Einem Animationsfilm aus Lettland soll es nun zu verdanken sein, dass ihr Stigma endlich zu bröckeln beginnt und die Nachfrage nach schwarzen Katzen boomt.
Der animierte Kurzfilm "Flow" kommt ganz und gar ohne Text aus und behandelt die Freundschaft diverser Tiere, wozu auch eine schwarze Katze zählt, die gemeinsam auf einem Boot dem Hochwasser trotzen und Abenteuer erleben.
Der spannende Film geht so richtig nahe und wurde deshalb nicht nur mit dem Golden Globes sondern auch dem Oscar für den "Besten Animationsfilm" 2025 ausgezeichnet. Doch was danach kam, war den Machern des Films bestimmt nicht klar, denn schwarze Katzen sind seither beliebter denn je.
„Bei uns ist die Nachfrage nach schwarzen Katzen noch nicht viel höher als sonst, aber Filme und Bücher haben meist auf den Tierliebhaber Einfluss. Unsere Vergabekriterien bleiben aber dieselben – nur wenn es passt, passt es auch.“Stephan ScheidlTierheimleiter, Tierschutz Austria
Wir wissen natürlich, dass vor allem bei Rassetieren ein Trend ganz schön in die Hose gehen kann, wie man beispielsweise nach 101 Dalmatiner, oder schon weitaus früher nach "Lassie" sehen konnte. Sogenannte "Modehunde" sind meistens nicht gesund und landen auch ziemlich schnell wieder im Tierheim.
Wieso kann man den echten Kommissar Rex auch nicht mit Wurstsemmeln ernähren, und warum holt "Lassie" mein Kind nicht von der Schule ab? Menschen fehlt oft die Fantasie für die Realität, wenn sie sich in einen Titelhelden verlieben, aber im Fall von "Flow" könnte die Nachfrage nach schwarzen Katzen auch einen positiven Effekt haben.
Wenn ein Animationsfilm dazu führt, dass eine Katze aufgrund ihrer Farbe kein Unglückstierchen mehr ist und nun häufiger adoptiert wird, als es bisher der Fall war, nehmen Tierschützer diesen Nachhall-Effekt des Films doch mit Kusshand.
Viele schwarze Katzen bekommen momentan global gesehen endlich soviel Aufmerksamkeit wie ihre andersfarbigen Genossen und bringen den Aberglauben gehörig ins Wanken. Gut so!
