"Message Macht Medien": Das ist der Name des Video-Podcasts von Kanzler-Berater Gerald Fleischmann ("Mr. Message Control"). Die aktuelle Folge stand unter dem Motto "Cancel Culture, Wokeness, Rechtspopulismus: Was darf man noch sagen?" Der prominente Gast: Vince Ebert, Bestseller-Autor ("Wot se Fack, Deutschland", "Denken Sie selbst! Sonst tun es andere für Sie") und Comedian aus Deutschland, der schon seit Jahren in Österreich lebt.
Eines der Themen, das die beiden darin behandeln: der Abschied zahlreicher Prominenter von X, vormals Twitter, nach der Übernahme durch Elon Musk. Einer, der auf diesem Kanal über Tausende Follower verfügt hatte, war ORF-Star und ZiB2-Anchorman Armin Wolf. Auch er hatte X bekanntlich den Rücken gekehrt.
Ebert kritisiert das mit Verweis auf die Errungenschaften der Aufklärung: "Wir erleben einen ziemlichen Rückfall in anti-aufklärerische Zeiten. Die Aufklärung ist eine Errungenschaft in vielerlei Hinsicht. Natürlich wirtschaftlich, humanistisch, aber eben auch dass man andere Meinungen toleriert, dass man nicht versucht, jemanden, der aus meiner Gruppe ist, als gut und jemanden, der in einer anderen Gruppe ist, als böse zu bezeichnen."
Das ist Gerald Fleischmann
Fleischmann studierte Kommunikation und Politik, war ab 1998 Journalist, absolvierte unter anderem einen Lehrgang bei Journalistenlegende Alfred Worm. Ab 2004 war er Pressesprecher und Kommunikationsleiter, darunter bei den Politikern Erwin Pröll, Josef Pröll, Sebastian Kurz, Karl Nehammer und Christian Stocker. Zuletzt versuchte sich der 51-jährige als Buchautor, beide seiner Werke schafften den Sprung in die Top-Plätze der offiziellen Bestsellerliste des Hauptverbands des Buchhandels, das 2023 erschienene Werk "Message Control" auf Platz eins.
Das sei aber genau das, was derzeit in Deutschland, aber auch in Österreich passiere, so Ebert. "Man versucht mit jedem Halbsatz sofort, jemanden, den man nicht kennt, einzuschätzen: Spielt er in meinem Team oder ist er im gegnerischen Team."
Dadurch verliere man vollkommen die Fähigkeit, dem anderen zuzuhören und zu sagen: "Da bin ich überhaupt nicht deiner Meinung. Aber wir haben trotzdem irgendwie einen Grundkonsens von Werten." Das passiere immer weniger, obwohl gerade das uns als aufgeklärte Gesellschaft ausmache, so der Autor.
Dass dann User X verlassen und das Gespräch mit einer ganzen Gruppe verweigern würden, seien "natürlich fürchterliche Zustände". Und das führe auch zur "sogenannten Spaltung" unserer Gesellschaft.
Bisher hatte Fleischmann, der den Video-Podcast mit der "Kronen Zeitung" unterhält, ORF-Kriegsreporter Christian Wehrschütz und TV-Star Silvia Schneider zu Gast.