Sparplan geht weiter

Alle sollen länger arbeiten: Das gilt in einem Monat

Der Sparplan der Bundesregierung wird auch 2026 fortgesetzt. "Heute" zeigt, welche Sparmaßnahmen jetzt auf die Österreicher zukommen.
Heute Politik
29.11.2025, 20:14
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Seit März ist die Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Neos im Amt und hat seit ihrem Antritt einen extremen Sparkurs durchgezogen. Das war auch nötig, denn in der heimischen Staatskasse klafft ein immenses Loch – satte 15 Milliarden Euro fehlen.

Die Bundesregierung musste also den Rotstift ansetzen – allein dieses Jahr wurde an zahlreichen Stellen gekürzt, Förderungen gestrichen und Preise erhöht. Mit ihrem ersten Maßnahmenpaket will die Dreierkoalition 2025 ganze 6,4 Milliarden Euro einsparen.

Das ist aber nur ein Teil des gesamten Konsolidierungsbedarfs. Heißt also: Auch 2026 wird der Rotstift angesetzt. "Heute" hat sich angesehen, welche Maßnahmen schon jetzt fixiert sind und mit dem Jahreswechsel in Kraft treten.

Die Österreicher sollen länger arbeiten

Schon kurz nach Amtsantritt hat die Dreierkoalition weitreichende Änderungen am Arbeitsmarkt beschlossen – genauer gesagt, geht es um den Pensionsantritt. Denn die Österreicher sollen länger arbeiten.

Zwar wird am gesetzlichen Anfallsalter nichts verändert, die Bundesregierung hat aber Maßnahmen verabschiedet, die das faktische Antrittsalter an das gesetzliche anpassen sollen. Mit 2026 beginnt deshalb die Verschärfung für die Frühpension zu wirken, also für all jene Menschen, die bereits vor dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter in den Ruhestand gehen wollen.

Die Altersgrenze wird schrittweise auf 63 Jahre (vorher 62) und 504 Versicherungsmonate, bzw. 42 Jahre (vorher 40 Jahre) angehoben. Pro Quartal müssen die Bürger zwei Monate länger arbeiten – je nachdem, wann sie geboren wurden.

Neu geschaffen wurde auch eine Teilpension. Sie soll parallel zum Gehalt ausgezahlt werden, wenn ältere Beschäftigte Teilzeit weiterarbeiten, statt frühzeitig in Pension zu gehen. Dabei kann selbst entschieden werden, wie stark die Arbeitszeitreduktion ausfallen soll. Arbeitet man nur 50 Prozent, erhält man neben der Entlohnung 50 Prozent des Anteils des am Pensionskontos angesparten Beitrag dazu.

Anpassung unter der Inflation und E-Card-Gebühr

Eine weitere Maßnahme, bei denen die Pensionisten betroffen sind, ist die Anpassung ihrer Bezüge. Auch hier setzte die Regierung bereits den Rotstift an und beschloss eine Anpassung unter der Inflation.

Ab 2026 gilt: Für kleine und mittlere Pensionen bis zu einem Bruttobetrag von 2.500 Euro gibt es einen Anstieg von 2,7 Prozent. Für alle Pensionen darüber gibt es pro Monat pauschal 67,50 Euro mehr.

Neu für Pensionisten wird im nächsten Jahr die E-Card-Gebühr. Bislang waren die Ältesten nämlich davon ausgenommen. Diese wurde außerdem von 13,60 Euro auf 25 Euro angehoben, die von den restlichen Österreichern schon in diesem Jahr (im November) automatisch vom Konto abgezogen werden.

Klimaticket kostet mehr

Auch am Arbeitsmarkt gibt es Änderungen. Denn ab dem 1. Jänner 2026 werden geringfügige Nebentätigkeiten für Arbeitslose weitgehend eingeschränkt. Dass man gleichzeitig Einkommen und Arbeitslosengeld bezieht, ist dann nicht mehr möglich.

Ebenfalls teuer wird der Weg in die Arbeit, zumindest für jene, die auf den öffentlichen Verkehr setzen. Denn das Klimaticket wird mit dem Jahreswechsel auf 1.400 Euro erhöht – für Jugend und Senioren steigt es auf 1.050 Euro an.

Das wurde schon teurer

2026 schreibt der Rotstift also weiter. Dabei blicken die Österreicher schon jetzt auf zahlreiche Einsparungen zurück. Zu den prominentesten dürfte dabei die Abschaffung des Klimabonus zählen. Die CO₂-Steuer, die der Bonus ausgeglichen hatte, bleibt aber weiterhin bestehen.

Daneben einigte sich die Bundesregierung auch auf eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge für Pensionisten. Seit Sommer müssen unsere Ältesten statt 5,1 ganze sechs Prozent berappen.

Angehoben wurden darüber hinaus die Preise für amtliche Dokumente. Reisepass, Ehevertrag und beispielsweise auch ein Leichenpass kosten seit Sommer deutlich mehr.

Österreicher stemmen am meisten

Alle Maßnahmen sind im Doppelbudget der Bundesregierung verankert. Dieses gilt für 2025 und 2026 und soll insgesamt 8,7 Milliarden Euro zurück ins Budget fließen lassen.

Ein Teil kommt dabei auch von den Ministerien  (1,1 Milliarden Euro). Darüber hinaus bittet die Dreierkoalition auch Banken (350 Millionen Euro pro Jahr) und Energieunternehmen (200 Millionen Euro pro Jahr) zur Kasse. Den größten Beitrag an der Budgetsanierung trägt aber trotzdem der einfache Österreicher – immerhin bringt allein die Abschaffung des Klimabonus rund zwei Milliarden Euro ein.

{title && {title} } pol, {title && {title} } 29.11.2025, 20:14
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