"Es geht um Message, Macht und Medien", sagt Gerald Fleischmann – Berater von drei Kanzlern – in seinem neuen Video-Podcast, der seit Donnerstag auf allen gängigen Plattformen verfügbar ist.
Der Bestseller-Autor ("Message Control", "Die Codes der Extremisten") stellt sich eingangs als "Experte für Politik und Medien" vor. Er sei kein Journalist (war aber einmal einer) und kein Politiker (möchte auch keiner werden). Erster Gast: ORF-Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz.
Nur wenige Tage nach dem Drohnenangriff in der Ost-Ukraine, bei dem er nur mit Glück mit dem Leben davonkam, trafen sich Fleischmann und der Star-Reporter im Wiener Grand Hotel an der Ringstraße und sprachen dort knapp 50 Minuten lang über den Krieg, Wladimir Putin und mögliche Avancen auf das höchste Amt im Staat.
Der Talk startet gleich mit der weltpolitisch wohl drängendsten Frage: Wann endet der Krieg in der Ukraine? Christian Wehrschütz: "Für mich persönlich am 31. Oktober 2026 – da gehe ich in Pension", wie er Fleischmann verrät. Der 64-Jährige räumt aber ein, den exakten Zeitpunkt auch nicht abschätzen zu können: "Man kann nur hoffen, dass die Initiativen, die Donald Trump jetzt setzt, zu Impulsen für ein Kriegsende führen."
Das Gerücht, er könnte bei der Bundespräsidenten-Wahl 2028 antreten, höre er von "Mr. Message Control" Fleischmann "zum ersten Mal". Für das Amt genannt zu werden, sei "sehr, sehr ehrenvoll". Er würde diese Entscheidung aber "nie" ohne die vier Frauen in seinem Leben treffen.
Seine Frau sei der Meinung, er sei "der absolute Horror für das diplomatische Protokoll". Obwohl er einst auch FPÖ-Parteimitglied war, würde er "niemals als Kandidat für eine Partei irgendwo antreten." Dann die Absage: "Meine Lebensplanung sieht nicht die Politik vor."
Für seine packenden Berichte verfolge er 100 Telegram-Kanäle – und checke die Infos bei seinen Kameraleuten gegen und nütze auch die Kontakte zum Bundesheer, die er habe. "Sehr, sehr kritisch" sieht die Reporterlegende die EU-Sperre des Kanals Russia Today. Wehrschütz plädiert dazu, anhand von Belegen darzulegen, was Propaganda ist. "Das Verbot von Fernsehsendern halte ich in demokratischen Gesellschaften für sehr zweifelhaft", so der ORF-Star zu Fleischmann.
Das ist Gerald Fleischmann
Fleischmann studierte Kommunikation und Politik, war ab 1998 Journalist, absolvierte unter anderem einen Lehrgang bei Journalistenlegende Alfred Worm. Ab 2004 war er Pressesprecher und Kommunikationsleiter, darunter bei den Politikern Erwin Pröll, Josef Pröll, Sebastian Kurz, Karl Nehammer und Christian Stocker. Zuletzt versuchte sich der 51-jährige als Buchautor, beide seiner Werke schafften den Sprung in die Top-Plätze der offiziellen Bestsellerliste des Hauptverbands des Buchhandels, das 2023 erschienene Werk "Message Control" auf Platz eins.
Der Kommunikationsprofi berät weiter ÖVP-Kanzler Christian Stocker. Vorerst sind fünf Folgen seines Video-Podcasts, den er mit der "Krone" produziert, geplant, so Fleischmann gegenüber "Heute".
Der Sender "krone.tv" zeigt das Interview am Donnerstag (20.15 Uhr) auch im TV.