Gleich zwei Pärchen sorgten heuer im Tiergarten Schönbrunn für wunderbar plüschigen Nachwuchs. Die Küken der Königspinguine sind mit ihrem braunen Dunenkleid noch gut von den Eltern zu unterscheiden, denn das wasserabweisende Gefieder wächst erst mit etwa zehn Monaten.
Königspinguine sind sehr sparsam mit ihrem Nachwuchs und legen im Best-Case immer nur ein einzelnes Ei, das etwa 50 Tage lang abwechselnd von Mama und Papa bebrütet wird. In zoologischen Gärten ist die Nachzucht oft besonders rar, oder gar nicht vorhanden, weshalb sich unser Tiergarten Schönbrunn hier wieder auf die Schulter klopfen kann – denn immerhin brüten die kleinen "Butler" regelmäßig in Wien.
„In der Wildbahn ziehen Königspinguine in drei Jahren höchstens zwei Küken auf, da diese rund ein Jahr lang von den Elterntieren abhängig sind. Bei uns ziehen sie jedes Jahr erfolgreich Nachwuchs auf, da wir ab einem gewissen Zeitpunkt Fisch zufüttern und damit die Eltern bei der energetisch aufwendigen Aufzucht unterstützen“Dr. Stephan Hering-HagenbeckTiergartendirektor
Auf den subantarktischen Inseln, ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, ziehen die Koloniebrüter ihre Jungtiere an flachen, eisfreien Stränden auf. So haben die Elterntiere einen guten Zugang zum Meer, wo sie vorwiegend Fische und Tintenfische jagen. Der Nachwuchs wird, wie bei allen Pinguinen, mit vorverdauter Nahrung gefüttert.
"Königspinguine sind nach den Kaiserpinguinen die zweitgrößte Pinguinart und sehen diesen auf den ersten Blick durchaus ähnlich. Auch im Tiergarten werden die Königspinguine häufig mit ihren nahen Verwandten verwechselt. Jedoch sind zum Beispiel Teile des Schnabels und des Kopfes sowie die Kehle bei Königspinguinen greller gefärbt als bei Kaiserpinguinen", erläutert Rupert Kainradl, MSc, zoologischer Kurator im Tiergarten. Auch die Küken der beiden Arten sind anhand der unterschiedlichen Färbungen ihrer Dunenkleider leicht voneinander unterscheidbar.