Zahlen zeigen

Dieses Bundesland zieht die meisten Flüchtlinge an

Nach dem Erhalt eines Asylbescheids zieht es die meisten Migranten in ein bestimmtes Bundesland. Als Grund wird "finanzielle Unterstützung" genannt.
Newsdesk Heute
24.11.2025, 13:12
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Es wurde bereits vermutet, doch nun gibt es auch Zahlen, die es belegen. Mit dem Erhalt eines positiven Asyl- oder Schutzbescheid wechseln Betroffene oft ihren Wohnort innerhalb von Österreich. Das Ziel ist dabei bei den meisten gleich – die Bundeshauptstadt Wien.

Das geht aus Zahlen hervor, die der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) auf Anfrage der "Krone" herausgegeben hat. Demnach wechselte fast die Hälfte von den 3930 Personen, die 2024 einen positiven Bescheid erhielten und nicht schon in Wien lebten, ihren Wohnort. Die meisten sogar innerhalb von nur drei Monaten.

Darum Wien

Im Jahr 2023 zogen 60,1 Prozent der subsidiär Schutzberechtigten nach dem Erhalt ihres Asylbescheides nach Wien, 2024 waren es 56,2 Prozent. Während Wien so einen stetigen Zuwachs hat, ist in anderen Bundesländern eine Abwanderung zu beobachten. So verlassen beispielsweise 69 Prozent der Asylwerber Oberösterreich wieder. Kärnten verlassen 68 Prozent, das Burgenland 67 Prozent und die Steiermark sowie Niederösterreich je 65 Prozent.

Den ÖIF-Zahlen zufolge landen die meisten von den aus anderen Bundesländern abgewanderten in Wien. Als Grund haben etwa in einer AMS-Studie syrische Geflüchtete angegeben, dass die "Services und finanziellen Unterstützungsleistungen" in Wien besser seien. Ein Befragter gab an, dass er andere Bundesländer schöner finden würde, jedoch sei in Wien die "finanzielle Unterstützung" besser.

Situation am Arbeitsmarkt

Trotzdem läuft die Integration in den Arbeitsmarkt in anderen Bundesländern besser als in Wien. In der Hauptstadt bleiben Geflüchtete länger in der Arbeitslosigkeit oder in Kursmaßnahmen. Laut den AMS-Daten hätten diese Personen niedrigere Deutschkenntnisse, weniger berufliche Vorbildung sowie schlechtere Bildung.

Ein Trend, der sich auch in Zahlen der Statistik Austria zur Mindestsicherung bzw. Sozialhilfe widerspiegelt. Demnach bezogen im Vorjahr durchschnittlich 206.000 Personen in Österreich Mindestsicherung oder Sozialhilfe – die meisten davon (149.000) kamen aus Wien.

Unter diesen 149.000 Beziehern befanden sich 60.000 Asylberechtigte und 12.600 subsidiär Schutzberechtigte. Noch deutlicher wird die Lage, wenn man die österreichweiten Zahlen betrachtet. In ganz Österreich beziehen 77.648 Asylberechtigte Mindestsicherung oder Sozialhilfe, davon leben 60.135 in Wien. Bei den subsidiär Schutzberechtigten sind österreichweit 13.652 Personen in der Mindestsicherung oder Sozialhilfe – 12.647 leben in Wien.

So reagiert die Stadt

Nun hat die Bundeshauptstadt jedoch Konsequenzen angekündigt. So soll 2026 die Sozialhilfereform in Kraft treten. Dadurch sollen subsidiär Schutzberechtigte keinen Anspruch mehr auf Mindestsicherung haben. Auch die Wohnanteile sollen gekürzt werden. Des Weiteren sollen WGs künftig wie Bedarfsgemeinschaften behandelt werden. Dies führt dazu, dass die Leistung pro Person reduziert wird. Keine Änderungen soll es bei den Kindersätzen geben. Pro Kind soll man weiterhin 326 Euro kassieren können.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.11.2025, 13:15, 24.11.2025, 13:12
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